2020 war das Jahr der Aktien – vor allem Junge stiegen ein

Mann mit Laptop überwacht Aktienkurse

Ein turbulentes Jahr, dieses 2020. Für viele war es ein Anlass, sich nach neuen Geldanlagemöglichkeiten umzusehen. An Wertpapieren kommt man hier selbstverständlich kaum vorbei. Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder: Vergangenes Jahr gab es so viele Aktionär:innen wie seit 20 Jahren nicht.

Von einem „erfreulichen Jahr für die Aktienkultur in Deutschland“ spricht das Deutsche Aktieninstitut (DAI). Die Interessensvertretung für Banken, Börsen und Investor:innen hat ermittelt, dass im vergangenen Jahr so viele Menschen an der Börse aktiv waren wie seit 2001 nicht. 2,7 Millionen Menschen mehr als 2019 handelten mit Aktien, Fonds und Co. Und: Für viele junge Leute war 2020 das Einstiegsjahr am Wertpapiermarkt. Befeuert haben dürfte die Entwicklung die Coronakrise.

Kundengruppen werden vielfältiger

Mehr Zeit und mehr Geld durch den Lockdown haben die Deutschen dazu ermuntert, sich intensiver mit ihrer Geldanlage auseinanderzusetzen. Das hat dazu geführt, dass im letzten Jahr schätzungsweise 12 Millionen Bundesbürgerinnen und -bürger am Börsenmarkt aktiv waren. Fonds und ETFs machten dabei rund die Hälfte des Gesamtinvestments aus. Und auch Menschen mit geringerem Einkommen kauften Wertpapiere: Etwa eine halbe Million Menschen mit einem Nettoeinkommen unter 2.000 Euro gingen erstmals an die Börse.

Junge Menschen ließen sich vor allem durch Neobroker und die Möglichkeit, Aktien per App zu handeln, zum Kauf animieren. Ihr Anteil stieg am meisten, um satte 70 Prozent. Das Deutsche Aktieninstitut sieht hier vor allem die niedrigen Einstiegskurse im Frühjahr 2020 als Auslöser dafür, dass sich so viele Menschen unter 30 plötzlich für das Thema interessierten.

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Forderungen an die Politik

Das DAI nimmt den Boom zum Anlass, Forderungen an die Politik zu stellen. Die Menschen sollten mehr darin unterstützt werden, die Vorteile des Wertpapierhandels zu nutzen. Sie fordern, dass die gesetzliche Altersvorsorge mehr auf Aktien aufbaut, wie es andernorts schon der Fall ist. Einen ähnlichen Vorstoß hatte vor kurzem die FDP ins Gespräch gebracht. Zudem forderten sie, auch in Zukunft keine Finanztransaktionssteuer einzuführen und den Solidaritätszuschlag auch bei Kapitaleinkünften fallenzulassen. Alles andere sei „Gift für die Aktienkultur“.

Julia bewegt sich seit 2011 im Umfeld Finanzen. Als Expertin für Verbraucherthemen wie Girokonto, Kreditkarte und Depot hat die studierte Germanistin und Amerikanistin immer einen Tipp auf Lager.
Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
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