Mietkaution kennt jeder: Dein Vermieter möchte eine Sicherheit, solltest du während deines Aufenthalts in seiner Wohnung etwas kaputt machen. Doch hast du schon mal von einem Mietkautionsdepot, einer Mietkautionsversicherung oder einem Mietkautionskonto gehört? Wenn nicht, erklären wir dir hier, um was es sich handelt und wie du von deiner Kaution profitieren kannst.
Mietkautionskonto
Du hast eine neue Wohnung gefunden und dem Einzug steht nur noch eins im Weg: die Kaution. Es gibt verschiedene Varianten, wie deine Vermieterin oder dein Vermieter deine Kaution verwahren kann. Das Mietkautionskonto ist die älteste Option: Es wird ein Konto eröffnet und deine Kaution dort zwischengeparkt. Du selbst kannst während der Dauer deines Mietverhältnisses nicht darauf zugreifen.
Während der Dauer deines Mietverhältnisses erhöhen die Zinsen des Kontos deine Kautionssumme und somit auch die Mietsicherheit deiner Vermieterin oder deines Vermieters. Beendest du dein Mietverhältnis und hast keinen Schaden angerichtet, wird dir dein Geld inklusive Zinsen zurückgezahlt.
Wenn du als Mieterin oder Mieter ein Kautionskonto einrichten möchtest, wird es nach Einzahlung der geforderten Summe als Mietsicherheit an die Vermieterin oder den Vermieter verpfändet. Somit kannst du nicht über das hinterlegte Geld verfügen. Anders herum gilt aber auch: Sollte deine Vermieterin oder dein Vermieter Insolvenz anmelden, hat er oder sie keinen Anspruch mehr auf die hinterlegte Kaution. Dein Geld bleibt also gut geschützt.
Die Mietkaution darf nicht mehr als drei Monatskaltmieten betragen. Ob Vermieterinnen und Vermieter eine Kaution verlangen, liegt ganz bei ihnen, denn Kaution muss nicht verlangt werden. Du als Mieterin oder Mieter musst offiziell auch keine Kaution bezahlen, jedoch wird es dann wahrscheinlich schwer, eine Wohnung zu finden.
Mietkautionsversicherung
Der große Vorteil der Mietkautionsversicherung ist die Befreiung von der Barkaution. Du musst also keine große Summe auf einmal bezahlen oder in Raten abstottern, sondern lediglich eine Versicherung abschließen. Deine Vermieterin oder dein Vermieter bekommt eine Bürgschaftsurkunde der gewählten Versicherung und du kannst das Geld für die Kaution sparen oder anderweitig für deine neue Wohnung ausgeben.
Wir gehen davon aus, dass deine monatliche Kaltmiete 500 Euro beträgt und deine Mietkaution somit maximal 1.500 Euro. Die von dir gewählte Versicherung verlangt 4,3 Prozent der Mietkaution, du zahlst also 64,50 Euro jährlich.
Vorteile
Ein Vorteil der Mietkautionsversicherung ist, dass du dein Geld anderweitig einsetzen kannst, als es auf dem Konto deiner Vermieterin oder deines Vermieters zu parken. Auch wenn du noch auf die Kaution deiner alten Wohnung wartest oder doppelt Miete zahlen musst, kann eine Versicherung von Vorteil sein. Zudem lässt sich die Versicherung jederzeit kündigen. Auch für deine Vermieterin oder deinen Vermieter bedeutet das weniger Aufwand, da alles über die Versicherung läuft.
Ist eine Versicherung immer möglich?
Ob du eine Versicherung als Kaution nehmen darfst, hängt ganz von deiner Vermieterin oder deinem Vermieter ab. Hast du den Eindruck, er oder sie kennt sich mit dem Thema noch nicht genug aus, versuche möglichst viele Informationen bereit zu stellen.
Versicherung ohne SCHUFA
Leider ist eine Haftung für mögliche Schäden durch eine Mietkautionsversicherung mit einer negativen SCHUFA nicht möglich. Jede Versicherung führt vorab eine Bonitätsprüfung durch.
Mietkautionsdepot
Ein Depot ist vergleichbar mit einem Konto, in dem Sachwerte oder Verbindlichkeiten hinterlegt werden können. Solltest du noch keins haben, ist schnell ein Depot eröffnet. Möchtest du deine Kaution anlegen, so musst du dir von deinem Depotanbieter eine Verpfändungsurkunde ausstellen lassen, die an deine Vermieterin oder deinen Vermieter geht.
Für wen eignet sich ein Mietkautionsdepot?
Nicht für jeden ist ein Mietkautionsdepot sinnvoll: Im Gegensatz zum Mietkautionskonto kann ein Depot jährlich Gebühren kosten. Deine hinterlegte Kaution sollte also eine Gewisse Höhe haben, um über den Zeitraum deines Mietverhältnisses entsprechende Rendite zu erzielen. Auch macht ein Depot nur Sinn, wenn vor hast, mindestens drei Jahre in deiner neuen Wohnung zu bleiben, da ETFs eine umso höhere Chance auf Rendite bieten, je länger sie laufen.
Die Rendite
Die Rendite steht natürlich dir zu, du hast schließlich das Kapital bei der Anlage eingebracht. Auch die Vermieter:innen profitieren von einem Depot mehr als von einem klassischen Sparbuch. Denn: Im Schadensfall haben auch sie das Anrecht auf erhöhte Sicherheit.
Du solltest die außerdem darüber Gedanken machen, in welche Art von ETFs und Fonds du deine Kaution anlegen möchtest. Physisch oder synthetisch, ausschüttend oder thesaurierend?
Wenn das Mietverhältnis endet
Wird dein Mietverhältnis gekündigt und deine Vermieterin oder dein Vermieter können keine Mängel am Objekt feststellen, bekommst du deine Bürgschaftsurkunde zurück. Somit verfügst du wieder über dein Depot. Du kannst es nun auflösen oder weiterführen und beispielsweise für das nächste Mietverhältnis nutzen.
Doch Achtung: Sollte dein Depot über die Jahre an Wert verloren haben und es unterschreitet die eigentliche Kautionssumme, bekommst du weniger zurück als du ursprünglich eingezahlt hast. Aus Vermieter-Sicht entsteht kein Verlust: Ist das Depot weniger wert und ein Schaden entsteht, haftest du dafür, egal wie hoch die Summe ist und was sich auf deinem Depot befindet.
Hast du vor, deine neue Wohnung längerfristig zu mieten, finden wir das Mietkautionsdepot eine tolle Lösung! Anders als beim Mietkautionskonto oder der -versicherung kannst du dein Geld auf lange Sicht vermehren. Einfach zu handhaben ist beispielsweise der Robo-Advisor growney.
Alles auf einen Blick
| Mietkautionskonto | Mietkautionsversicherung | Mietkautionsdepot | |
| Kautionssumme | Muss vorhanden sein | Muss nicht vorhanden sein | Muss vorhanden sein |
| Kosten | Keine Kosten | 3-5% der Kautionssumme | Anteilig für Depotsumme + einmalig Fixkosten |
| Gewinn | Sehr gering | Nicht vorhanden | Vergleichsweise hoch |
| Mieter:in/Vermieter:in | Möglich für Vermieter:in und Mieter:in einzurichten | Möglich für Mieter:in einzurichten | Möglich für Mieter:in einzurichten |
| Einfachheit | Einfach | Sehr Einfach | Moderat |
| Risiko | Nicht vorhanden | Nicht vorhanden | Vorhanden |
