Ein Kontowechsel ist heutzutage keine große Sache mehr. Die meisten Banken bieten mittlerweile einen digitalen Wechselservice an, der dir den Umzug enorm erleichtert. Einige Dinge solltest du dennoch beachten, damit alles glatt über die Bühne geht. Wir haben für dich eine Checkliste zusammengestellt.
Checkliste für einen sauberen Umzug
Bevor du mit der Suche nach einem neuen Konto loslegst, solltest du dir überlegen, was dich eigentlich an deinem Bisherigen stört. Sind die jährlichen Gebühren zu hoch? Ist der Service schlecht? Funktioniert die Technik des Online-Kontos manchmal nicht richtig? Das alles können Faktoren sein, die einen Kontowechsel sinnvoll erscheinen lassen. Und weißt du, was dich stört, weißt du auch, worauf du bei deinem neuen Konto achten solltest.
Schritt 1: Konditionen prüfen
Was nützt es, das Girokonto zu wechseln, wenn du kurze Zeit später wieder unzufrieden bist? Im ersten Schritt solltest du also die Angebote anderer Banken vergleichen. Prüfe dabei sämtliche Konditionen, die dir wichtig sind. Das kann eine kostenlose Kontoführung, eine inklusive Kreditkarte oder ein niedriger Dispozins sein.
Vielleicht ist dir aber auch wichtig, dass die künftige Bank ein breites Filialnetz hat – oder das Gegenteil: sich ganz als Online-Bank versteht. Prüfe in dem Zuge auch, ob dein favorisiertes Konto an bestimmte Bedingungen geknüpft ist, zum Beispiel an die Verwendung als Gehaltskonto. Hast du das für dich beste Angebot gefunden, kannst du das Girokonto eröffnen.
Welches Girokonto ist am besten?
Kurz gesagt: Das ändert sich natürlich immer mal wieder. Auch in unseren Tests. Je nachdem, wie die verschiedenen Girokonto-Anbieter ihre Konditionen anpassen. Hier geht es zu den von uns getesteten besten Girokonten 2022.
Schritt 2: Digital oder mit Formular?
Seit 2016 sind Banken gesetzlich dazu verpflichtet, dir beim Kontowechsel zu helfen. Du kannst den Wechsel klassisch in deiner Bankfiliale mit Formular oder ganz einfach digital vollziehen.
Mit Formular: Nutzt du den Service via Formular, erstellt dir ein Mitarbeitender deiner alten Bank eine Übersicht aller Buchungen auf deinem Konto der letzten 13 Monate. Diese Übersicht wird an die neue Bank weitergeleitet und die wiederum informiert deine regelmäßigen Zahlungspartner über die neue Bankverbindung. Der Wechsel muss innerhalb von zwölf Geschäftstagen erledigt sein. Außerdem haften beide Banken für Schäden, falls dir durch Verzögerungen oder Fehler Kosten entstehen.
Digital: Den digitalen Kontowechselservice der Girokonto-Anbieter kannst du ganz bequem von Zuhause aus nutzen. Bei den meisten Direktbanken und mittlerweile auch bei vielen Filialbanken findest du im Online-Banking-Bereich einen Button, beispielsweise mit der Aufschrift „Jetzt Konto wechseln“. Nachdem du den Button geklickt hast, gibst du
- den Namen deiner alten Bank ein und meldest dich mit deinen alten Zugangsdaten an.
- Im Anschluss wirst du aufgefordert, deine Kontaktdaten und die IBAN deines neuen Girokontos anzugeben.
- Auf Basis deiner Kontoumsätze der letzten 13 Monate wird dir nun eine Übersicht über alle Zahlungspartner erstellt.
- Diese kannst du jetzt per Mausklick über deinen Kontowechsel benachrichtigen lassen.
- Nach wenigen Tagen sollte der Wechsel vollzogen sein.
Schritt 3: Daueraufträge und Co. händisch umstellen
Egal, ob mit Formular oder digital: Wenn du dein Gehaltskonto wechseln willst, wird dein Arbeitgeber automatisch informiert. Auch Zahlungspartner, für die Lastschriften bestehen, erfahren die neuen Daten. Doch nicht alle Buchungen können automatisch geändert werden. Hast du zum Beispiel Daueraufträge eingerichtet, kann es sein, dass du diese bei deiner alten Bank löschen und bei der neuen wieder anlegen musst.
Kundenkonten bei Shops und Dienstleistern
Vergiss nicht, auch bei Online-Dienstleistern wie Amazon oder Netflix deine Kontodaten zu ändern. In aller Regel musst du diese Anpassungen in deinem Kundenkonto bei dem jeweiligen Dienstleister vornehmen. Das funktioniert nicht direkt über das Girokonto.
Schritt 4: Zahlungsverkehr prüfen
Sind alle Zahlungspartner informiert und Daueraufträge neu eingerichtet, solltest du prüfen, ob der Kontowechsel auch wirklich überall geklappt hat. Beobachte dazu am besten mindestens einen Monat lang, ob alle regelmäßigen Zahlungen ein- und ausgehen. Wenn ein Zahlungspartner nicht abbucht, hake gleich nach. Zahlungen, die nur einmal im Jahr geleistet werden, sind schwieriger zu kontrollieren, da sie vielleicht erst weit in der Zukunft wieder anstehen. Zögere nicht und kontaktiere in solchen Fällen lieber gleich den Kundensupport des Zahlungspartners, um auf Nummer sicher zu gehen.
Schritt 5: Altes Girokonto kündigen
Hast du deine Kontobewegungen ausreichend lang geprüft und festgestellt, dass alles passt, kannst du dein altes Girokonto kündigen. Das kannst du oft auch über den digitalen Wechselservice deiner neuen Bank tun: Einfach auf den entsprechenden Button der Maske klicken, digital unterschreiben und deine neue Bank übernimmt die Kündigung deines alten Kontos für dich.
Die Kündigung ist ab sofort gültig und kostet dich außerdem nichts. Eventuelles Restguthaben, das du noch auf dem alten Konto hast, solltest du jetzt auf das neue Konto überweisen. Sobald die Kündigung bestätigt wurde, kannst du dich ganz auf dein neues Konto konzentrieren.
Geschäftskonto wechseln ist genauso leicht
Unser Ratgeber hilft auch bei Geschäftskonten. Wenn du dein bisheriges Konto wechseln möchtest, sind die Abläufe im Grunde die gleichen. Auch hier gilt: Nutze die Services, die deine Bank dir zur Verfügung stellt. Vor dem Wechsel heißt es jedoch: Erstmal Geschäftskonten vergleichen.