Auslandsüberweisungen: Das musst du wissen

Für Geldtransfer innerhalb Europas nutzen wir sogenannte SEPA-Überweisungen. Das SEPA-Verfahren hat dazu beigetragen, dass wir Geld ganz unkompliziert in das europäische Ausland transferieren können. Wir erklären wie es funktioniert und auf was du achten musst.

Wie funktioniert eine Auslandsüberweisung?

Sobald du Geld auf ein Konto in ein anderes Land überweist handelt es sich um eine Auslandsüberweisung. Es wird zwischen Überweisungen innerhalb der EU und Überweisungen in Drittstaaten unterschieden.

EU Überweisung

Seit 2014 werden EU Überweisungen ausschließlich über das SEPA-Verfahren abgewickelt. Du profitierst so von günstigeren Preisen und einer schnelleren Abwicklung, unabhängig von deinem Wohn- oder Standort. Innerhalb der EU werden Auslandsüberweisungen innerhalb eines Bankarbeitstages abgewickelt.

SEPA-Überweisungen werden ausschließlich in Euro abgewickelt. Voraussetzung einer SEPA-Überweisung ist, dass sowohl Senderin oder Sender und die empfangende Person ein Konto bei einem Finanzinstitut in der EU oder dem Europäischen Währungsraums (EWR) besitzt.

Die Kosten einer SEPA-Überweisung dürfen nicht höher sein, als die einer innerstaatlichen Geldüberweisung. Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch von den individuellen Konditionen deiner Bank ab.

Um Geld ins EU-Ausland zu überweisen brauchst du neben Vor- und Nachname der empfangenden Person auch ihre oder seine IBAN.

IBAN

Die IBAN (International Bank Account Number) ersetzt im SEPA-Verfahren die Kontonummer. Sie besteht aus insgesamt 20 Zahlen: der Kennzahl des jeweiligen Landes, der Bankleitzahl sowie der Kontonummer.

Neben den EU-Mitgliedern nehmen weiter Staaten, die ebenfalls den Euro führen, am SEPA-Verfahren teil:

  • Andorra
  • Island
  • Liechtenstein
  • San Marino
  • Monaco
  • Vatikanstaat

Geld an Drittstaaten überweisen

Wenn du in einer Fremdwährung überweisen musst oder die Empfängerin oder der Empfänger in einem Drittstaat lebt, brauchst du für deine Überweisung folgende Daten der Zahlungsempfängerin oder des -empfängers:

  • Vollständer Name
  • Ggf. Anschrift
  • IBAN oder Kontonummer
  • Internationale Bankleitzahl (BIC) der Empfängerin oder des Empfängers

Zudem musst du angeben, in welcher Währung die Überweisung ausgeführt werden soll.

BIC

Der BIC oder auch SWIFT-Code besteht aus elf bis zwölf Stellen und setzt sich aus dem Kürzel für die Bank, dem Länderkürzel und einer Buchstabenkombination der Filiale zusammen.

Wie lange dauert eine Überweisung ins Ausland?

Die Dauer unterscheidet sich, ob du eine SEPA-Überweisung durchführst oder eine Überweisung in Drittstaaten.

SEPA-Überweisung

Mit der Umsetzung der EU-Zahlungsdienstrichtlinien gelten für die Dauer einer Überweisung im Inland sowie dem SEPA-Raum einheitliche Regelungen. Sie dürfen maximal einen Bankarbeitstag dauern.

Für die Ausführung mit einem Überweisungsvordruck aus Papier haben Banken bis zu zwei Bankarbeitstagen Zeit.

Überweisung in Drittstaaten

Bis eine Überweisung in Drittstaaten durchgeht, kann es bis zu sechs Tage dauern. Es ist also nicht der schnellste Weg, Geld ins Ausland zu überweisen. Bei eiligen Überweisungen ist daher empfehlenswert, auf anderen Möglichkeiten auszuweichen.

Schneller geht es zum Beispiel mit Geldtransferdiensten wie Western Union oder der Online-Bezahldienst PayPal.

Kosten und Gebühren

Bei Geldüberweisungen die am SEPA-Verfahren teilnehmen, zahlst du im Normalfall keine Gebühren. Voraussetzung: Der Überweisungsbetrag ist in Euro ausgewiesen.

Mögliche Gebühren im SEPA-Raum

Wenn du Geld in Länder wie die Schweiz oder Monaco überweisen möchtest, solltest du dich auch bei einer SEPA-Überweisung auf Gebühren einstellen. Sie werden je nach geltender Entgeltregelung entweder von deiner Bank oder vom Kreditinstitut der empfangenden Person erhoben.

Auch wenn sie zum SEPA-Raum gehören, nutzen nicht alle Länder den Euro als Währung. Dazu gehören:

  • Bulgarien
  • Dänemark
  • Großbritannien
  • Island
  • Kroatien
  • Liechtenstein
  • Norwegen
  • Polen
  • Rumänien
  • Schweden
  • Schweiz
  • Tschechien
  • Ungarn

Es kann passieren, dass du deiner Bank bei einer Überweisung Gebühren in Höhe von fünf bis 10 Prozent der überwiesenen Summe zahlen musst. Prüfe deine Angaben auf dem Überweisungsträger gründlich, denn fehlerhafte Angaben führen zu einem erhöhten Verwaltungsaufwand und deine Bank kann weitere Gebühren erheben.

Gebühren von Überweisungen in Drittstaaten

Wenn du in einer fremden Währung in ein nichteuropäisches Land überweist können weitere Kosten entstehen:

  • SWIFT-Gebühren: Die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication, abgekürzt SWIFT, ist eine Organisation, die ein besonders sicheres Telekommunikationsnetz betreibt, welches von mehr als 11.000 Banken weltweit genutzt wird. Die anfallende Gebühr für diesen Dienst wird von den Banken an dich weitergereicht.
  • Wechselkurs: Behalte bei einer Auslandsüberweisung den Wechselkurs im Blick, da er sich ständig ändert. Außerdem kann der Kurs von Bank zu Bank variieren.
  • Kosten für das Wechseln: Viele Banken lassen sich das Wechseln von Geld als Leistung bezahlen. Wenn du direkt in Euro überweist, kannst du den Gebühren deiner Bank entgehen, musst jedoch damit rechnen, dass die Empfänger-Bank Gebühren verlangt.

Internationale Geldüberweisung zurückholen

Hast du eine existierende IBAN oder BIC eingegeben, überprüft deine Bank nicht zusätzlich, ob Zahlungsempfängerin oder -empfänger und Kontoinhaberin oder -inhaber identisch sind. Wenn dein Geld also auf einem falschen Konto im Ausland landet, liegt es an dir Kontakt zu den falschen Empfängern aufzunehmen und um eine Rückzahlung zu bitten.

Nur wenn deine Überweisung keinem Konto zugewiesen werden kann bekommst du dein Geld zurück gebucht.

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
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