Dividendenstrategie: Passives Einkommen durch smartes Anlegen?

Aktiengewinne setzen sich aus der Dividende und dem Kursgewinn zusammen. Anlegerinnen und Anleger, die die Dividendenstrategie verfolgen, lassen die Kursgewinne außer Acht und investieren vorrangig in Unternehmen mit hoher Dividendenrendite. Ob sich die Dividendenstrategie lohnt und was du dabei beachten musst, erfährst du von uns.

Die Dividendenstrategie

Als Dividende wird die Geldsumme bezeichnet, die Unternehmen an ihre Investoren ausschütten. Die Höhe ist in der Regel abhängig von dem Jahresgewinn des jeweiligen Unternehmens. Unternehmen sind nicht verpflichtet Dividenden zu zahlen, entscheiden sie sich dennoch dafür, erhältst du als Investorin oder Investor einen auf der Hauptversammlung festgelegten Betrag.

Die Dividendenstrategie zielt darauf ab, ausschließlich in Aktien zu investieren, die eine hohe Dividende versprechen. Anlegerinnen und Anleger können sich dadurch ein passives Einkommen aufbauen.

Die passende Aktie finden

Hier kommt die Dividendenrendite ins Spiel: Du teilst die Höhe der Dividende durch den Aktienkurs und rechnest das Ergebnis mal 100 (Dividende / Aktienkurs x 100). Der Prozentwert der herauskommt ist der Wert, mit die Aktien verzinst werden. Je höher der Wert desto besser.  Ab 10 Prozent solltest du jedoch aufpassen: Die Dividendenrendite kann auch hoch sein, weil der Aktienkurs zuvor abgestürzt ist.

Weitere Kennzahlen

Nicht nur die Dividendenrendite sollte dich bei der Wahl deiner Aktie beeinflussen, wir haben weitere wichtige Kennzahlen für dich:

  • Ausschüttungsquote: Sie gibt an, welcher Anteil des Gewinns eines Unternehmens an die Aktionäre ausgezahlt wird. Ist die Quote hoch, kann es ein Zeichen dafür sein, dass die Dividende in Zukunft gekürzt werden kann. Eine niedrige Quote könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich das Unternehmen keine Ausschüttung leisten kann.
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV):  Es wird der Gewinn des Unternehmens in Verhältnis mit dem Aktienkurs gesetzt. So kannst du potentiell erkennen, ob eine Aktie unter- oder überbewertet ist.
  • Dividendenwachstum: Um die Dividendenentwicklung verfolgen zu können, zieht man den Wert der alten von der neuen Dividende ab.
  • Cashflow: Um die Liquidität eines Unternehmens einschätzen zu können, musst du die Einnahmen den Ausgaben eines Unternehmens gegenüberstellen. Diese Kennzahl nennt man Cashflow.

Gewinnausschüttung

Dividenden werde in Deutschland meistens einmal jährlich nach der Hauptversammlung ausgezahlt, diese finden zwischen Februar und Juli statt. Andere Länder handhaben es anders und zahlen ihre Dividenden quartalsweise, halbjährlich oder sogar monatlich aus.

Risiko

Jede Form der Geldanlage birgt natürlich auch Risikos, so auch die Dividendenstrategie. Zwar versprechen Dividendenaktien hohe Gewinne, die Ausschüttung einer Dividende ist jedoch nicht garantiert, da Unternehmen nicht verpflichtet sind, Dividenden an Aktionäre zu zahlen.

Das Risiko bei der Investition in Dividenden-Aristokraten leer auszugehen ist allerdings gering. Handelt es sich bei einer Dividendenaktie um eine Value-Aktie, also Anteile an einem Unternehmen, welches eine konstante Gewinnentwicklung und starke Marktposition aufweist, lässt sich mit ihr aufgrund einer geringeren Volatilität langfristig ein vergleichsweise hoher Profit erzielen.

Dividenden-Aristokraten und Dividenden-Könige

Unternehmen, die ihrer Dividende mindestens 25 Jahre lang kontinuierlich erhöht haben, werden als Dividenden-Aristokraten bezeichnet. Diese Unternehmen haben bewiesen, dass ihr Geschäftsmodell stabil ist und sie auch in weniger ertragsstarken Jahren in der Lage sind, ihre Dividende zu erhöhen.

Die Investition in Dividenden-Aristokraten bietet sich daher für Dividendenjägerinnen und -jäger besonders an. Allerdings müssen Anlegerinnen und Anleger auch hier damit rechnen, dass die Rendite gekürzt oder ganz gestrichen wird.

Als Dividenden-Könige werden Unternehmen bezeichnet, die 50 Jahre ohne Aussetzer ihre Dividende erhöhen konnten. Johnson & Johnson gilt beispielsweise als Unternehmen mit der längsten Dividenden-Strähne im Gesundheitsbereich.

Diversifizierung

Du solltest bei der Auswahl deiner Aktien auf eine gesunde Diversifizierung achten und kein Stock Picking betreiben. Einige Anlegerinnen und Anleger suchen sich bewusst nur Aktien mit einer hohen Dividendenrate aus. Befinden sich diese im gleichen Aktienindex läufst du Gefahr, dein Portfolio nicht ausreichend zu diversifizieren. Durch geringe Risikostreuung kann es zu Verlusten kommen.

Höhe der Rendite

Die Höhe der Rendite hängt sehr davon ab, in welche Aktien du investierst. Konzentrierst du dich ausschließlich auf wenige, ausgewählte Top-Dividendenzahler, sind Renditen von fünf Prozent und mehr durchaus möglich.

Betrachtet man den Markt, sind zwei bis vier Prozent realistisch. Du solltest aber auf jeden Fall bedenken, dass die gezahlte Dividende von Jahr zu Jahr schwanken kann und bei Einzelaktien in der Regel ein häufiges Umschichten erfordert.

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