Kreditkarte oder Debit-Kreditkarte: Wo liegt der Unterschied?

Eine 16-stellige Nummer, ein Ablaufdatum und ein Name – auf den ersten Blick sehen beide Karten gleich aus. Sie ermöglichen es dir auch, bequem im Internet, in Geschäften und im Ausland zu zahlen. Wir erklären dir, worin der Unterschied besteht und wie du die für dich passende Karte auswählen kannst.

Der Unterschied

Trotz ihrer Ähnlichkeit im Aussehen weisen sie signifikante Unterschiede auf. Du kannst mit beiden Kreditkartenarten Bargeld abheben, wobei dies bei der so genannte echten Kreditkarte oder auch Credit Card als Bargeldvorschuss betitelt wird. Es fallen Zinsen an, da du dir quasi Geld bei deiner Bank leihst.

Mit der Kreditkarte steigerst du außerdem deine Kreditwürdigkeit, da du den Nachweis erbringst, mit dem dir geliehenen Geld vernünftig umgehen zu können. Bei der Debit-Kreditkarte hingegen hast du nur dein eigenes Geld zur Verfügung.

Was ist eine Kreditkarte?

Die Kreditkarte wird dir von einem Finanzinstitut, in der Regel einer Bank, als Zahlungsmittel zur Verfügung gestellt. Mit ihr kannst du dir Geld leihen, sofern du dich bereit erklärst, das Geld mit Zinsen gemäß den Regeln des Instituts zurückzuerstatten.

Nicht nur Geld abheben ist möglich, sondern auch das Nutzen von Rabatten, Treuepunkten und viele andere Vorteilen, die Debitkarteninhaberninnen und -inhaber in der Regel nicht zur Verfügung stehen. Außerdem kannst du Prämien für feste oder differenzierte Konditionen in Anspruch nehmen. Beispielsweise ermöglicht die  eine Karte das Sammeln von Bonuspunkten für die Buchung zukünftiger Auslandsreisen.

Vor- und Nachteile

Durch Kreditkarten gewinnst du mehr Kontrolle über die Zahlungsabwicklung deiner Einkäufe. Am Ende eines jeden Monats erhältst du eine Aufstellung, aus der hervorgeht, wie viel du für die in den letzten 30 Tagen getätigten Einkäufe zu zahlen hast. In Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Kaufs hast du dann ein paar Wochen Zeit, einen Teil des fälligen Betrags mit deiner Kreditkarte zu bezahlen. Den genauen Zeitraum definiert deine Bank. Technisch gesehen musst du monatlich lediglich die Mindestgebühr bezahlen, damit die Karte weiterhin genutzt werden kann.

Der Gebrauch einer Kreditkarte fördert deine Kreditwürdigkeit. Mit jedem Kauf, den du mit deiner Kreditkarte tätigst und dann pünktlich bezahlst, erhöht sich deine Kreditwürdigkeit. Eine hervorragende Bonität ist vor allem dann von Bedeutung, wenn du einen Kredit für den Kauf eines Autos oder eines Hauses aufnehmen möchtest. Die Zahlung des fälligen Betrags auf deiner Kreditkarte zeigt, dass du deine Schulden zurückzahlen kannst und dass man dir vertrauen kann.

Auch für Notfälle ist eine Kreditkarte sehr nützlich, etwa wenn du zusätzliche Kosten für Reparaturen in deinem Haus bezahlen musst. In diesem Fall handelt es sich um unvorhersehbare Kosten und das Kreditinstitut, das deine Kreditkarte ausgestellt hat, wird dir einen Kredit gewähren, den du am Ende des monatlichen Abrechnungszeitraums zurückzahlen musst. Dies verschafft dir wiederrum genügend Zeit, um zu reagieren und einen Notfall zu meistern.

Beachte jedoch die hohen Zinsen die anfallen, wenn du die Teilzahlungsoption wählst. Eine echte Kreditkarte kann schnell zur Schuldenfalle werden! Achte immer auf die Gebühren und Zinsen, bevor du dich für eine echte Kreditkarte entscheidest. Du musst dein Zahlverhalten gut im Griff haben, eine Kreditkarte verführt leicht dazu, viel zu konsumieren.

Was ist eine Debit-Kreditkarte?

Bei der Debit-Kreditkarte werden die Zahlungen direkt von deinem Referenzkonto abgebucht und nicht per Bankkredit durchgeführt, so reduziert du dein Verschuldungsrisiko. Diese Methode limitiert dich im Rahmen deines Budgets und schützt dich vor dem vollständigen Ausgeben des Guthabens deines Girokontos.

Steht dir kein Bankkonto zur Verfügung, bieten die Prepaid-Kreditkarten die Möglichkeit, (online) Einkäufe bis zu dem auf der Karte befindlichen Betrag zu tätigen. Du musst die Karte nur mit einem bestimmten Betrag aufladen.

Möchtest du dir die Gebühren sparen, die mit einer Kreditkarte einher gehen, ist die Debit-Karte für dich die bessere Wahl. Außer du überziehst dein Konto – dies kann dir beispielsweise mit einer Prepaid-Debitkarte nicht passieren.

Vor- und Nachteile

Diese Zahlungsmethode limitiert den Rahmen deines Budgets, so verringerst du dein Verschuldungsrisiko. Falls du doch mal mehr ausgeben solltest, als dein Girokonto hergibt, können dir allerdings zusätzliche Gebühren berechnet werden.

Debit-Kreditkarten funktionieren wie Kreditkarten auch an Geldautomaten und beim bargeldlosen Zahlen beim Einkaufen. Insgesamt ist die Debit-Kreditkarte eine gute Möglichkeit, deine Ausgaben im Blick zu haben und am Ende des Monats keine überraschenden Schulden aufzuhäufen.

Wie wählst du die richtige Karte?

Bei der Wahl zwischen Kredit- oder Debit-Kreditkarte gilt vor allem eins: Sei ehrlich zu dir selbst! Überlege dir, wie gut du deine monatlichen Ausgaben im Griff hast und entscheide dich bei Zweifeln sicherheitshalber für eine Debit-Kreditkarte, um eine Verschuldung zu verhindern.

Welche Karte du präferierst, hängt auch von deinen beabsichtigten Käufen ab. Mit der Kreditkarte kannst du beispielsweise Vorteile von speziellen Prämienprogrammen in Form von Bonuspunkten nutzen. Dieses System funktioniert aber nur, wenn du deine monatlich fälligen Beträge in voller Höhe bezahlst!

Beim Aufbau deiner Kreditwürdigkeit ist der Einsatz einer Kreditkarte ein erster Schritt: Das pünktliche Bezahlen offener Beträge führt zu einem guten Rating und erhöht dein Vertrauen bei der Bank und den Kreditbüros.

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
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