Folgen der Inflation: Reallohnverluste und steigende Unternehmensgewinne

Zwei Entwicklungen mit besonderer Brisanz: Studien belegen, dass die Reallöhne im vergangenen Jahr extrem gesunken, die Gewinne vieler Unternehmen durch Preissteigerungen hingegen stark gestiegen sind. Wir erklären, mit welchen Maßnahmen du der Inflation entgegentreten kannst.

Das Wichtigste in Kürze:
  • Studie belegt Reallohnverluste in bislang einzigartigem Ausmaß.
  • Gleichzeitig machen viele Unternehmen durch Preissteigerungen erhebliche Gewinne.
  • Schwierige Situation für Sparerinnen und Sparer: Wir präsentieren drei Möglichkeiten, mit denen du der Inflation entgegentreten kannst.

Inflation im November bei 10 Prozent

Die Inflation verlor im November zwar etwas an Tempo, blieb nach bestätigten Daten des Statistischen Bundesamtes mit 10 Prozent aber weiter zweistellig. Energie kostete im November 38,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Für Nahrungsmittel mussten Verbraucher 21,1 Prozent mehr zahlen als im November 2021. Zwei Studien belegen nun die Folgen der anhaltend hohen Teuerungsrate für Arbeitnehmer und Unternehmen. 

Einzigartige Reallohnverluste

Die hartnäckig hohe Inflation zehrt in diesem Jahr einer Studie zufolge Lohnzuwächse in einem einmaligen Ausmaß auf. Tarifbeschäftigte haben damit unter dem Strich real weniger Geld zur Verfügung. Nach einer vorläufigen Bilanz des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) handelt es sich um einen „in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland bislang einzigartigen Reallohnverlust“.

Erhebliche Unternehmensgewinne durch Preissteigerungen

Gleichzeitig machen viele Unternehmen im Zuge der Teuerungswelle deutlich Kasse. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Ifo-Instituts. Gestiegene Preise für Energie und Vorleistungen allein erklären demnach nicht das Ausmaß der Inflation in Deutschland. „Vielmehr scheinen Unternehmen in einigen Wirtschaftszweigen die Preissteigerungen dazu genutzt zu haben, ihre Gewinne auszuweiten“, sagt Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der Ifo Niederlassung Dresden. Das gelte vor allem für den Handel, die Landwirtschaft und den Bau.

Verbraucher sollen auf Preise achten

Die Bundesregierung will die Belastungen für Konsumierende und Unternehmen durch die hohen Energiepreise mit milliardenschweren Entlastungspaketen abfedern. Ragnitz sieht hingegen keinen Grund für staatliche Eingriffe. Gegen überzogene Preisanhebungen helfe nur mehr Wettbewerb. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollten billigere Produkte kaufen und so die Gewinninflation dämpfen.

Geldanlage in schwierigen Zeiten

Für Sparerinnen und Sparer ist die aktuelle Situation schwierig. Eines vorweg: Unterm Kopfkissen oder auf einem unverzinsten Girokonto ist das Ersparte bei der aktuellen Inflationslage nicht gut aufgehoben. Die steigenden Zinsen auf Festgeld ermöglichen es konservativen Anlegerinnen und Anlegern, der Inflation zumindest etwas entgegenzutreten.

1. Möglichkeit: Festgeld

Mit dem richtigen Festgeldkonto und einer langen Laufzeit kannst du aktuell schon mehr als 3 Prozent Zinsen für dein Erspartes bekommen. Allerdings ist deine Einlage dann für 24 oder mehr Monate gebunden. Sollten sich in dieser Zeit andere rentable Anlagemöglichkeiten bieten, stände dir dieses Kapital nicht zur Verfügung. Unser Festgeldkonten-Vergleich hilft dir bei der Suche nach dem passenden Konto:

2. Möglichkeit: Tagesgeld

Beim Tagesgeld kommst du jederzeit an dein Erspartes. Allerdings liegt der Zinssatz dafür deutlich unter dem Zins bei Festgeldkonten. Aktuell bietet die Consorsbank für Neukundinnen und Neukunden 1,65 Prozent p.a. für mindestens 6 Monate. Weitere Tarife findest du in unserem Tagesgeldkonten-Vergleich:

3. Möglichkeit: Wertpapiere

Für die langfristige Geldanlage sind breit gestreute Fonds und ETFs nach wie vor eine Geldanlage mit gutem Verhältnis von Risiko, Kosten und Rendite. Der MSCI World Index hat in den vergangenen fünf Jahren insgesamt um knapp 30 Prozent zugelegt, in den vergangenen zwölf Monaten allerdings knapp 15 Prozent verloren. Wer auf einen bevorstehenden Aufschwung setzt, kann jetzt günstig einsteigen. Grundlage für den Kauf von ETFs ist ein Wertpapier-Depot. Das passende Angebot findest Du hier:

Situation auf dem Immobilienmarkt besonders angespannt

Besonders schwierig ist die Situation auf dem Immobilienmarkt. Nach einer jahrelangen Preisrally sind die Kaufpreise für Wohnungen und Häuser auf einem sehr hohen Niveau. Die Preissteigerungen im Baugewerbe verschärfen die Situation, da die Kosten für Neubauten extrem gestiegen sind. Gleichzeitig sind auch die Finanzierungskosten durch die Anhebung der Darlehenszinsen extrem gestiegen. Für viele, die eigentlich Wohneigentum geplant hatten, ist die Finanzierung aktuell kaum noch möglich.

Bausparen für den Traum vom Eigenheim

Wer aktuell nicht finanzieren kann oder will, kann mit einem Bausparvertrag den späteren Erwerb von Wohneigentum gut vorbereiten. Die Darlehenszinsen bei Bausparverträgen liegen deutlich unter den Zinsen bei 10-jährigen Immobiliarkrediten. Unser Bausparvertrag-Vergleich hilft dir bei der Suche nach dem passenden Vertragspartner:

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