35 Prozent rauf: Sparkasse Krefeld erhöht Gebühren

Sparkassen-Gebäude

Diese Preiserhöhung hat es in sich: Bis zu 35 Prozent mehr verlangt die Sparkasse Krefeld für ihre Girokonten. Ab April sollen die neuen Gebühren auch für Bestandskundinnen und Bestandskunden gelten – diese sollen der Erhöhung nun zustimmen.

Nach dem Urteil des Bundesgerichtshofs im April 2021 hatten zahlreiche Banken Gebührenerhöhungen ausgesetzt und verschoben. Die Zeit der Zurückhaltung scheint vorbei: Die Sparkasse Krefeld dreht jetzt kräftig an der Gebührenschraube: Für das Girokonto Flexibel, bei dem durch Buchungen zusätzlich Kosten entstehen, werden künftig monatlich 4,50 Euro fällig. Bislang lag der Preis bei 3,50 Euro. Der Preis für das Girokonto Flat steigt sogar von 7 Euro auf 9,50 Euro pro Monat – eine Steigerung um 35 Prozent.

Die Sparkasse erklärt dazu gegenüber der Rheinischen Post, dass sie seit Anfang 2017 die Preise nicht mehr erhöht habe. Nach dem BGH-Urteil müssen die Bestandskundinnen und Bestandskunden der Preiserhöhung nun aktiv zustimmen. Wer nicht zustimmt, läuft allerdings Gefahr, sein Konto zu verlieren.

Filialsterben in der Region

Noch keine zwei Jahre ist es her, dass die Sparkasse Krefeld 19 Filialen geschlossen hat. Besonders der ländliche Raum war von den Schließungen betroffen. Begründet wurden die Maßnahmen mit dem veränderten Nutzerverhalten – die Kundschaft nutzt demnach vermehrt digitale Angebote und weniger die Schalter. Die Sparkasse wolle deshalb an weniger Standorten mehr und bessere Beratung anbieten sowie die Möglichkeiten im Internet ausbauen.

Preiserhöhungen und Filialschließungen: Negativtrend hält an

Filialschließungen und Preiserhöhungen sind allerdings kein Krefelder Phänomen – jede zweite deutsche Bank oder Sparkasse erhöht gerade ihre Gebühren, hat das bereits getan oder hat dieses Vorhaben zumindest angekündigt. Das geht aus der Studie „Branchenkompass Banking 2021“ der Managementberatungsfirma Sopra Steria hervor. Währenddessen scheint die traditionelle Bankfiliale vom Aussterben bedroht. Zahlreiche Geschäftsstellen wurden in den vergangenen Monaten bereits geschlossen. Laut einer Studie der Unternehmensberatung PwC steht eine erhebliche Welle von Filialschließungen jedoch erst noch bevor:  40 Prozent aller Bankfilialen in Deutschland könnten bis 2023 verschwinden.

Kostenlose Girokonten

Für regional verwurzelte Sparkassen und Volksbanken sind Filialschließungen und Gebührenerhöhungen ein Drahtseilakt. Wenn die Kundinnen und Kunden den Bankschalter nicht mehr nutzen können und zum Online-Banking gedrängt werden, stellt sich die Frage: Welchen Mehrwert bietet eine Filialbank ohne Filiale vor Ort? Online-affine Kundinnen und Kunden finden bei Direktbanken kostengünstigere Girokonten und Depotkonten.

Tipp der Redaktion: Girokonten Vergleichen

Wenn auch du auf der Suche nach einem neuen Girokonto bist, solltest du dein eigenes Nutzerverhalten analysieren und dann die Konditionen der Girokonten vergleichen. Dabei hilft dir unser Girokonten-Vergleich, in dem du die wesentlichen Details zu Gebühren und Services der Konten findest.

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