Studie: Sparverhalten ändert sich in der Krise

Sparschwein und Bargeld

Die Corona-Krise hat auch Einfluss auf das Sparverhalten. Neben dem Konsum sinkt auch der Sparwille der Deutschen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der norisbank, die jährlich durchgeführt wird.

Etwas überraschend sind die Ergebnisse der norisbank-Studie, die im März durchgeführt wurde. Die Krise sorgt in Deutschland nicht dafür, dass die Menschen mehr sparen. Vielmehr geht der Sparwille zurück. Während im Oktober 2019 noch knapp 49 Prozent der Befragten angaben, mehr sparen zu wollen, äußerten im März 2020 nur noch 40 Prozent diesen Wunsch.

Das bedeutet nicht unbedingt, dass künftig weniger gespart wird – nur die Mittel der Wahl scheinen sich zu ändern. So bleibt Sparen auch in der Krise ein wichtiges Vorhaben der Befragten. Während bisher aber mit Tagesgeld, Sparbuch und sogar Girokonto gespart wurde, picken sich die Menschen jetzt gezielter Programme zum Vermögensaufbau heraus: Der Anteil der Befragten, die Alternativen zu den klassischen Sparkonten suchen, ist von 25 auf 38 Prozent gestiegen.

Sparbuch ade, servus Depot

Großer Verlierer der Studie ist das Sparbuch. Bei den 30- bis 39-Jährigen nutzen nur noch vier Prozent ein Sparbuch zur Geldanlage – im vergangenen Oktober lag der Wert noch bei 16 Prozent. Ganz anders sieht es bei Wertpapierdepots aus: Online-Broker können sich freuen, denn in der gleichen Altersgruppe stieg der Wunsch, ein Depotkonto zu eröffnen, um zehn Punkte auf 28 Prozent.

Girokonto statt Kopfkissen

Die finanziellen Reserven fließen künftig wohl stärker in Fonds, Lebensversicherungen und andere Produkte zur Altersvorsorge. Ein paar Befragte werden das Ersparte vermutlich bündelweise unters Kopfkissen stopfen. Das heimliche Kopfkissen in Niedrigzins-Zeiten scheint aber immer noch das Girokonto zu sein: 28 Prozent nutzen es zur Geldanlage. Wie bei Sparbuch und Co. gibt es hier zwar auch keine Zinsen, aber das Geld ist immerhin schnell verfügbar – ein Vorteil in der Krise.

Saskia ist promovierte Germanistin und arbeitet seit 2017 im Finanzbereich. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich Wertpapierdepot, Bausparen, sowie bei Unfall- und Sterbegeldversicherung.
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