Große Grundeinkommens-Studie: Fast 2 Mio. Bewerbungen bisher

Das Team von Mein Grundeinkommen e. V.

Das Pilotprojekt Grundeinkommen ist erfolgreich gestartet. Innerhalb von drei Tagen erhielten die Initiator:innen genügend Bewerbungen, um mit der Studie beginnen zu können. Im November geht der Auswahlprozess in die nächste Phase.  

Vor dem Bewerbungsstart erhofften sich die Forscher:innen eine Million Bewerbungen in drei Monaten. Diese Zahl wurde nun bereits nach drei Tagen erreicht. Derzeit haben sich mehr als 1,7 Mio. Menschen für die Studie beworben. Noch bis 10. November ist eine Bewerbung möglich. Der eine oder die andere werden also noch hinzukommen. Für die Forschungen ist das eine gute Voraussetzung: Je mehr Bewerbungen, desto besser die Datengrundlage.

Ein Forschungsprojekt jenseits von Klischees

Das Pilotprojekt Grundeinkommen soll Fakten in die bundesweite Diskussion um das Grundeinkommen einbringen. Jürgen Schupp, Forscher am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) und einer der Initiatoren der Studie, sieht im Spiegel-Interview zwischen Befürworter:innen und Gegner:innen mitunter einen Glaubenskrieg: „Gegner behaupten, mit einem Grundeinkommen würden die Menschen aufhören zu arbeiten“, während die Pro-Seite argumentierte, „die Menschen würden weiterhin erfüllender Arbeit nachgehen, kreativer und gemeinnütziger werden und die Demokratie retten.“ Ziel der Studie sei es, diese Stereotype durch empirische Erkenntnisse zu ersetzen.

Initiator der Studie ist der gemeinnützige Verein Mein Grundeinkommen e. V., der bereits seit mehreren Jahren regelmäßig Spendengelder einsammelt und anschließend auf ein Jahr befristete Grundeinkommen verlost. Um nun das Grundeinkommen auf eine bessere Faktenbasis zu stellen, hat sich der Verein neben dem DIW mit der Universität Köln und dem Max-Planck-Institut weitere Partner gesucht.

Das wartet auf die Teilnehmenden

Die Teilnehmenden erhalten für drei Jahre ein Grundeinkommen von 1.200 Euro monatlich auf ihr Girokonto. Das Einkommen steht natürlich explizit zur freien Verfügung. Du kannst es also zum Beispiel per Depotkonto oder Sparkonto anlegen oder für irgendetwas verwenden, wofür dir bisher das Geld gefehlt hat. Dabei ist das Grundeinkommen nicht steuerpflichtig. Es kann jedoch sein, dass es auf manche Sozialleistungen angerechnet wird. Einzige Gegenleistung: Die Teilnehmenden müssen über die drei Jahre Studienzeit sieben Online-Fragebögen ausfüllen. Klingt verschmerzbar. Wenn du Lust bekommen hast, dich auch für die Studie zu bewerben, kannst du das noch bis 10. November auf der Website des Projekts tun.

Saskia ist promovierte Germanistin und arbeitet seit 2017 im Finanzbereich. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich Wertpapierdepot, Bausparen, sowie bei Unfall- und Sterbegeldversicherung.
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