Bausparvertrag: Die Sonderzahlung und ihre Vorteile

Mit einem Bausparvertrag sicherst du dir die günstigen Zinsen von heute für die Darlehensphase deines Vertrags. Damit du das Darlehen in Anspruch nehmen kannst, musst du allerdings erst die Ansparphase erfolgreich abschließen. Um die Zuteilung zu beschleunigen, kannst du Sonderzahlungen leisten. Wir erklären dir, was eine Sonderzahlung ist und welche Vorteile diese Möglichkeit für dich bietet.

Was ist eine Sonderzahlung?

Sonderzahlungen sind zusätzliche Einzahlungen auf das Anlagekonto deines Bausparvertrags. Du kannst diese Möglichkeit nutzen, um die Zuteilungsreife zu beschleunigen und so dein Darlehen schneller in Anspruch nehmen zu können.

Sind Sonderzahlungen immer möglich?

Je nach Vertragsbedingungen kann die Höhe und Häufigkeit von Sonderzahlungen beschränkt sein. Du hast also per se keinen Anspruch darauf, neben deiner vertraglich festgelegten Regelsparrate Sonderzahlungen tätigen zu dürfen. Gerade bei hochverzinsten Altverträgen kann es dir passieren, dass die Bausparkasse Sonderzahlungen ablehnt. Hast du einen neueren Vertrag mit niedrigen Guthabenzinsen, sind sie in der Regel kein Problem. Mehr hier.

Hintergrundinfo: So wird dein Bausparvertrag zuteilungsreif

Schon bei Vertragsabschluss werden alle wichtigen Rahmenbedingungen des Bausparvertrags festgehalten. Dazu zählt neben der Regelsparrate, Vertragslaufzeit und Bausparsumme auch die Mindestansparzeit. Diese legt fest, wie lange du Guthaben auf dem Bausparkonto anhäufen musst, bis der Vertrag zuteilungsreif werden kann. Die Zuteilungsreife ist tarifabhängig und kann zwischen sieben und zehn Jahren betragen. Bei manchen Tarifen gibt es auch eine Mindestansparsumme, die du dafür erreichen musst.

Erst wenn die im Tarif genannten Mindestanforderungen erfüllt wurden, erhältst du eine Einschätzung der Bausparkasse. Sie teilt dir mit, wann du in etwa mit der Auszahlung des Bauspardarlehens rechnen kannst. Je mehr Geld sich zu diesem Zeitpunkt auf deinem Anlagekonto befindet, desto positiver fällt die Einschätzung der Kasse in der Regel aus.

Wie funktioniert ein Bausparvertrag eigentlich?

Du willst einen Bausparvertrag abschließen, weißt aber gar nicht genau, wie Bausparen eigentlich funktioniert? In unseren Ratgebern kannst du alle wichtigen Basics nachlesen und dich auch über die Vorteile informieren, die dir ein Bausparer gerade in Niedrigzinsphasen bringt.

Welchen Einfluss haben Sonderzahlungen auf die Bewertungszahl?

Ist die Mindestansparzeit erreicht, bekommst du eine Bewertungszahl von deiner Bausparkasse. Das ist eine mathematische Größe, die dir Orientierung über den Zeitpunkt einer möglichen Zuteilung bietet. Erst wenn du die von der Bausparkasse vorgegebene Mindestbewertungszahl erreicht hast, kann dein Bausparer von der Ansparphase in die Darlehensphase übergehen.

Die Vergabe der Bewertungszahl ist außerdem von den erhaltenen Guthabenzinsen und der Anspardauer beziehungsweise der Laufzeit des Vertrags abhängig. Generell gilt aber: Soll dein Bausparer die Mindestbewertungszahl möglichst schnell erreichen, solltest du eine möglichst hohe Regelsparrate wählen. Kannst und darfst du Sonderzahlungen leisten, sorgen sie zusätzlich für ein schneller ansteigendes Guthaben und du hast die Mindestbewertungszahl bald erreicht.

Unsere Top 3 Bauspartarife

Bei unseren Top 3 Bauspartarifen sind Sonderzahlungen prinzipiell möglich. Einfach auf den Button klicken und den Vertrag abschließen!

Classic20 F8

0,05%

Guthabenzinsen

18 Monate

Mindestansparzeit

3,00 ‰

Regelsparbeitrag

WohnBausparen

0,10%

Guthabenzinsen

Keine

Mindestansparzeit

4,00 ‰

Regelsparbeitrag

Neo Niedrig

0,10%

Guthabenzinsen

24 Monate

Mindestansparzeit

5,00 ‰

Regelsparbeitrag

Wenn beim Bausparvertrag Sonderzahlungen begrenzt sind

Gerade in Altverträgen sind häufig nicht nur die Anzahl von Sonderzahlungen, sondern auch deren Höhe begrenzt. Das liegt daran, dass Bausparer:innen mit alten Verträgen häufig von vergleichsweise hohen Guthabenzinsen profitieren. In diesem Fall solltest du die vorgegebene Höhe und Häufigkeit unbedingt vollständig ausschöpfen und außerordentliche Einzahlungen gut planen. So kannst du das Maximum an Zinsgewinn ausschöpfen.

In den letzten Jahren hat sich die Zinslage stark verändert hat. Als Bausparer:in profitierst du aktuell nicht mehr von hohen Guthabenzinsen, sondern von niedrigen Darlehenszinsen. Deswegen werden Sonderzahlungen in Neuverträgen meist nicht gedrosselt. Der Vorteil: Du brauchst deine Einzahlungen nicht planen, sondern kannst Geldgeschenke oder andere Gewinne sofort und spontan auf dein Anlagekonto einzahlen und so die Zuteilungsreife deines Bausparvertrags beschleunigen.

Saskia ist promovierte Germanistin und arbeitet seit 2017 im Finanzbereich. Ihre inhaltlichen Schwerpunkte liegen vor allem im Bereich Wertpapierdepot, Bausparen, sowie bei Unfall- und Sterbegeldversicherung.
Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
  • Können Sie bitte ergänzen, wie hoch die maximale Sonderzahlung ist, welche z.B. die LBS im Tarif „Direkt 15“ (100.000 Bausparvertrag) in der Ansparphase pro Jahr akzeptieren muss? Leider finde ich in Ihrem Artikel wie auch Online keine genauen Zahlen. Vielen Dank!

    • Hallo Nik,

      die Höhe der Sonderzahlungen ist von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich. Pauschal kann man keine Summe nennen. Vor Vertragsabschluss solltest du die geltenden Sonderrechte und Einzahlungsregelungen konkret erfragen.

      Viele Grüße,
      Jasmin (Redaktion)

    • Im Zweifel einfach eine Sonderzahlung in der persönlich gewünschten Höhe leisten.
      Sollte dies der Bausparkasse nicht passen, überweist sie den Betrag zurück.

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