Regelmäßiger Depot-Check – Behalte deine Wertpapiere im Auge

Am Ende des Jahres freuen sich alle Anlegerinnen und Anleger über die Rendite, die sie in den vergangenen 12 Monaten eingefahren haben. Bei aller Freude sollest du aber nicht vergessen, dass Kurse auch schnell wieder fallen können. Wir erklären dir, wie du durch einen regelmäßigen Depot-Check Verluste vermeiden kannst.

Weshalb sich ein Depot-Check lohnt

Viele machen den Fehler, das Depot einfach laufen zu lassen. Das ist leichtsinnig. Hohe Renditen können häufig darüber hinwegtäuschen, dass in deinem Depot schlechte Fonds vor sich hindümpeln. Deshalb solltest du mindestens einmal im Jahr einen Check durchführen. Auch reine Zinssparer sollten sich nicht scheuen, ihre Anlagestrategie zu überdenken und anzupassen. Wenn du dein Depot regelmäßig überprüfst, baust du langfristig mehr Vermögen auf.

Portfolio-Rebalancing: Mischung im Depot prüfen

Manche Depots sind so vielfältig, dass du leicht den Überblick verlieren kannst. Deswegen ist es wichtig, deine Depotmischung in gewissen Abständen zu prüfen. Denn selbst wenn du längere Zeit nicht aktiv in dein Depot eingreifst, kommt es durch Wertschwankungen der einzelnen Positionen zu Veränderungen der Anlagestruktur. Das bedeutet: Die Aufteilung deines Portfolios kann im Zeitverlauf stark von deiner strategischen Asset Allocation, also der von dir ursprünglich festgelegten Anlagestruktur, abweichen. Bei komplexen Zertifikaten oder flexiblen Mischfonds lässt sich ein Risiko nur schwer abschätzen – überlege also, ob du diese Produkte wirklich länger in deinem Portfolio behalten möchtest.

Vergleichen hilft

Um die Wertentwicklung deines Depots richtig einschätzen zu können, musst du immer das Risiko berücksichtigen. Je mehr Risiken du mit deiner Geldanlage eingehst, desto mehr sollte auch dabei herumkommen. Eine objektive Richtlinie können dabei die Renditen der Indizes sein, die den globalen Aktienmarkt und die Euro-Staatsanleihen widerspiegeln.

Bleibt dein Depot deutlich hinter der Indexrate zurück, ist Handlungsbedarf angesagt. Sollten deine Aktien und Fonds dauerhaft keine Rendite erzielen, bringt es dir nichts, sie zu behalten und auf bessere Zeiten zu hoffen. Stelle dir die Frage, ob du weiterhin an den Erfolg des Unternehmens glaubst, wenn nicht: weg damit!

ETF statt Aktien

Einzelne Aktien lassen sich gut durch breit streuende ETFs ersetzen. Sie sind langfristig besonders chancen- und weniger risikoreich. Wie du einen ETF Sparplan erstellst, erklären wir dir in unserem Ratgeber „ETF-Sparplan: In kleinen Schritten zum Ziel“.

Depot aufräumen

Gerade bei aktiv gemanagten Fonds ist ein regelmäßiger Depot-Check ratsam. Bevor der große Tiefflug kommt, überlege besser vorher, ob bei dem Fonds das Chancen-Risiko-Verhältnis noch stimmt. Fällt diese Überprüfung mäßig aus, solltest du dich von der Anlage trennen.

Natürlich gilt es nicht nur, sich von Fonds oder Aktien zu trennen, sondern sich zu überlegen, welche Wertpapiere hinzugekauft werden können. Für welchen Titel du dich entscheidest, hängt natürlich in großem Maße davon ab, welche Anlageziele du hast und welche Wertpapiere du favorisierst. Du musst ebenfalls festlegen, in welcher Menge oder in welchem Gegenwert du Wertpapiere kaufen möchtest. Hast du das analysiert und den Optimierungsbedarf festgestellt, geht es ans Handeln.

Umstrukturieren kostet

Der Depot-Check ist definitiv zu empfehlen! Du solltest nur darauf achten, nicht zu häufig umzuschichten. Beim Verkauf von Aktien, Fonds oder anderen Wertpapieren entstehen nahezu immer Transaktionskosten oder Ordergebühren. Haben deine Bestände einen vergleichsweise geringen Gegenwert, solltest du häufiges Umschichten vermeiden. Die Gebühren sind dann überproportional hoch, es sei denn, du nutzt beispielsweise eine Order-Flatrate. Wäge ab, ob die Kosten-Nutzen-Rechnung für dich aufgeht oder ob du aufs Umschichten verzichtest.

Fazit

Dein Wertpapier-Depot zu checken, ist mit vielen Vorteilen verbunden. So bildest du die Grundlage dafür, notwendige oder zumindest empfehlenswerte Maßnahmen zu ergreifen. Das Durchführen einer Depotüberprüfung ist relativ simpel, wenn du deine Anlageziele kennst und weißt, welche Verluste du tolerieren und ab wann du gerne Gewinn mitnehmen möchtest.

Wichtig ist vor allem, dass du jede deiner Einzelpositionen betrachtest und sie mit der ursprünglichen Zusammensetzung des Depots und der Erwartung bezüglich der Rendite vergleichst.

Tipp der Redaktion: Kosten des Depots im Blick behalten

Bei der Gelegenheit solltest du auch die Kostenstruktur deines Depots einer Prüfung unterziehen. Passen Depotgebühren, Orderkosten und Service deines Depotkontos noch zu deinem Analageverhalten? Manchmal ist es auch sinnvoll, sein Depot nach der Ansparphase auf einen anderen Depotanbieter zu übertragen. Unser Depotkonten-Vergleich hilft dir dabei, den passenden Anbieter zu finden:

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
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