Inflation: Wie sie entsteht und du dich schützen kannst

Alles wird gefühlt teurer: Von der Milch im Supermarkt bis zum Benzin. Der Grund für die steigenden Preise nennt sich Inflation. Wir erklären dir, was Inflation bedeutet, wie sie zustande kommt und du dein Geld schützen kannst!

Was ist Inflation?

Inflation ist ein anhaltender Prozess der Geldentwertung, der sich durch allgemeine Preiserhöhungen bemerkbar macht. Das heißt, mit einer Geldeinheit kann weniger gekauft werden, die Kaufkraft des Geldes verringert sich.

Besonders die Geldmenge in der Volkswirtschaft spielt beim Entstehen einer Inflation eine tragende Rolle. Wenn der gesamtwirtschaftlichen Gütermenge eine zu große Geldmenge gegenübersteht, ist die Bedingung für eine Inflation gegeben.

Die Inflationsrate

Die Europäische Zentralbank (EZB) gibt normalerweise eine Inflationsrate von rund zwei Prozent vor. Liegt die Inflationsrate darunter, ist das meist ein Zeichen von schwachem Wirtschaftswachstum. Hohe Inflationsraten schätzen Expertinnen und Experten dagegen als temporär ein. Sie werden sich auf lange Sicht wieder deutlich der EZB-Vorgabe annähern.

Die Inflationsrate wird aus dem Preisanstieg bestimmter Waren und Dienstleistungen errechnet, für die ein durchschnittlicher Endverbraucher in Deutschland im Jahresverlauf Geld ausgibt. Definiert wird der zugrundeliegende Produktwarenkorb durch das statistische Bundesamt. Enthalten sind unter anderem Lebensmittel, Bekleidung, Miete, Strom, Telekommunikation, Freizeitausgaben und Rohstoffe. Auch staatliche Gebühren und Steuern zählen dazu.

Wie stark ein einzelner Haus­halt von der Inflation betroffen ist, hängt immer davon ab, wie viel Geld er für welche Güter ausgibt. Wer zum Beispiel kein Auto hat, wird auch kein Geld für Kraft­stoffe ausgeben – diese gehören aber zum Waren­korb der Preis­statistik.

Leitzins und Inflation

Wenn du wissen möchtest, was der Leitzins mit Inflation zu tun hat, dann lies in unserem Ratgeber „Leitzins: Was ist das eigentlich?“ nach.

Video: Inflation einfach erklärt – explainity

Kaufkraftverlust

Durch steigende Verbraucherpreise bei gleichbleibender Versorgungsleistung entsteht Kaufkraftverlust. Dadurch sinkt der Wert deines Geldes, seine Kaufkraft verringert sich. Der Wertverlust des Geldes kann sowohl in Euro (absoluter Kaufkraftverlust) als auch in Prozent (relativer Kaufkraftverlust) für einen bestimmten Zeitraum ermittelt werden.

Rechenbeispiel

Es sind 1.000 Euro im Umlauf, ein Brot kostet 1 Euro. Eine Frau verdient 50 Euro, sie könnte sich also 50 Brote kaufen. Die Zentralbank druckt nun 20 Euro mehr, nun sind 1020 Euro im Umlauf. Um so viel verdienen zu können wie zuvor, erhöht der Bäcker seinen Preis durch eine Neukalkulation (Formel: 20/1.000+1) auf 1,02 Euro. Die Frau verdient allerdings immer noch 50 Euro, kann sich jetzt also nur noch 49 Brote leisten – das ist mit Kaufkraftverlust gemeint.

Inflation bezeichnet die gesteigerte Geldmenge im Umlauf (1020 statt 1000 Euro im Umlauf) und das dadurch gestiegene Preisniveau (1,02 Euro pro Brot statt 1 Euro).

Wie du dein Geld schützen kannst

Die alte Weisheit: „Dein Geld ist am sichersten unter dem Kopfkissen“ ist lange überholt! Doch auch auf Giro- oder Tagesgeldkonten kann die Inflation dein Geld fressen.

Zinsen trotz Inflation

Du willst wissen, wie du trotz Inflation und Niedrigzinsen Rendite mit deinem Ersparten erwirtschaften kannst? Tipps dazu findest du in unserem Ratgeber „Zinsen trotz Inflation“.

Eine zusätzliche Schwierigkeit ist die sogenannte Realzinsfalle. Diese ist besonders bei hoher Inflation ein Problem. Denn Anlegerinnen und Anleger bekommen auf viele Anlageprodukte aktuell nur sehr niedrige bis gar keine Zinsen mehr. Die meisten Banken und Sparkassen berechnen sogar mittlerweile Negativzinsen für „geparktes“ Geld. Ab welcher Höhe dieser sogenannte Strafzins berechnet wird, unterscheidet sich von Kreditinstitut zu Kreditinstitut. Die Summen werden jedoch immer weiter nach unten angepasst.

Unser Tipp: Lege dein Geld in beispielsweise in Investmentfonds an. Für den Anfang eignen sich besonders Fonds- oder ETF-Sparpläne. Mit dem passenden Anlageplan kannst du bereits ab einem Betrag von 25 Euro pro Monat eine potentiell höhere Rendite als beim herkömmlichen Sparen erzielen!

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
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