Zinsen trotz Inflation

Auch in Zeiten steigender Preise und Nullzinsen haben viele Deutsche ihr Geld auf Sparbüchern oder Tagesgeldkonten liegen. Doch wer das Ersparte vor Inflation schützen will, braucht Alternativen. Wir zeigen dir, wie du trotz Inflation mehr aus deinem Geld machen kannst!

Was ist Inflation?

Bei einer Inflation verliert das Geld an Wert, weil das Preisniveau innerhalb einer Volkswirtschaft steigt. Sie definiert sich sowohl durch den allgemeinen als auch den konstanten Preisanstieg. Dies führt dazu, dass sich die Kaufkraft des Geldes verringert. Im unten stehenden Video wird dir erklärt, wie sich die aktuelle Inflation auf uns auswirkt.

Keine Aussicht auf steigende Zinsen

Anlegerinnen und Anleger sollten sich auch nicht der Hoffnung hingeben, dass die zuletzt wieder gestiegenen Verbraucherpreise zu höheren Zinsen führen werden. Zwar dürfte sich die Inflation bis Ende des Jahres weiter beschleunigen, doch die Europäische Zentralbank (EZB) betont immer wieder, dass sie an der Nullzinspolitik festhalten werde. Priorität sei es, die Konjunktur nach der Coronakrise wieder anzukurbeln. Zudem sei der derzeitige Inflationsanstieg nur vorübergehender Natur.

Video der SZ: Was man über die hohe Inflation wissen sollte

Wer Zinsen will, muss aktiv werden

Als risikolos geltende Anlagen wie Festgeldkonten oder Sparbücher bieten dir bis auf Weiteres keine Aussicht auf positive Erträge. Damit dein Erspartes Zuwachs erlebt, eignen sich vor allem Aktien als Ausweg. Zum Einstieg bieten sich beispielsweise Fondssparpläne an. Dabei zahlst du regelmäßige Beträge in einen Investmentfonds ein, in dem verschiedene Wertpapiere gebündelt sind. Meist ist schon eine Besparung ab 25 Euro monatlich möglich. Alternativ haben Anlegerinnen und Anleger natürlich auch die Möglichkeit, selbst Aktien einzelner Unternehmen zu kaufen.

Eine andere Art in Aktien zu investieren sind die sogenannten Exchange Taded Fund (ETF). Ein ETF bildet einen Börsenindex nach. Das kann beispielsweise der deutsche Aktienindex (DAX) sein oder andere Indizes wie der US-Leitindex Dow Jones. Die Wertentwicklung eines ETF ist an die des jeweiligen Index gekoppelt, weswegen die Gebühren oft niedriger sind, als bei anderen Fonds, die aktiv gemanagt werden. Ganz risikolos ist die Investition in einen ETF zwar nicht, aber wenn du dein Geld langfristig anlegst – Expert:innen sprechen von mindestens 10 bis 15 Jahren – gehst du in der Regel mit einer im Vergleich zu klassischen Geldanalgen überdurchschnittlichen Rendite aus deiner Investition.

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Gold und offene Immobilienfonds

Besonders in Krisenzeiten sind alternative Geldanlagen wie Gold beliebt. Das hat auch die Corona-Pandemie gezeigt: Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg bis August 2020 auf einen historischen Höchststand von 2063 Dollar. Derzeit liegt der Wert bei 1775 Dollar. Leider ist Gold ziemlich schwankungsanfällig, da der Preis vornehmlich von der Nachfrage gesteuert wird. Deswegen gilt das Edelmetall nicht als verlässlichste Geldanlage. In einem Anlagenmix, beispielsweise mit Zinspapieren und Aktienfonds, kannst du das Risiko aber insgesamt senken.

Scheust du den Kapitalmarkt oder hältst du nichts von Edelmetallen? Dann kannst du dein Geld auch in Immobilienfonds anlegen. Diese sammeln von Anleger:innen Kapital ein und legen es in Büros, Einkaufszentren, Wohngebäuden oder Logistikzentren an. Bei Privatanlegern und Privatanlegerinnen sind besonders sogenannte offenen Immobilienfonds beliebt: Die Erträge dieses Fonds, also die Mieteinnahmen nach Abzug der Kosten, werden an die Eigner und Eignerinnen als Gewinn ausgeschüttet. Gut gemanagte Fonds können eine jährliche Rendite von vier bis fünf Prozent erzielen, also etwas mehr als die Inflationsrate.

Die beste Alternative

Es mangelt also nicht an Alternativen, trotz Inflation mehr aus deinem Geld zu machen. Doch dies gelingt dir nicht, ohne Risiken einzugehen. Schauen wir ins Ausland, vor allem in die USA: Dort besitzen weitaus mehr Menschen Aktien als hier und es zeigt sich, dass es sich langfristig auf jeden Fall lohnt, Anlagen am Kapitalmarkt zu erwerben, um dein Erspartes zu vermehren.

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
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