Evergreen: Der Robo-Advisor im Profil

Robo-Advisor

  • 0,59 % Fondskosten p.a.
  • Flexible Unterkonten mit verschiedenen Risikoklassen
  • Anlage und Sparpläne ab 1 €
Pro
  • Keine Depotgebühren (lediglich Fondskosten)
  • Unterkonten („Pockets“) zur individuellen Verwaltung deiner Geldanlage
  • Flexible Risikoklassen nach deiner persönlichen Präferenz
  • Sparpläne und Anlage ab einem Euro
Kontra
  • Keine App
  • Nur zwei Fonds zur Auswahl
  • Fonds investieren ausschließlich in Futures

Evergreen ist einer der jüngeren Robo-Advisors auf dem deutschen Markt. Das Leipziger Fintech, das mit der DAB BNP Paribas kooperiert, bietet den automatisierten Handel zum Kampfreis: Beim Handel fällt lediglich eine Fondsgebühr an. Was taugt der neue Robo-Advisor?

Konditionen von Evergreen

Um einen Robo-Advisor wirklich gut beurteilen zu können, solltest du viele verschiedene Aspekte einbeziehen. Neben den Kosten gehört auch das Angebot dazu. Wir haben dir alle wichtigen Eckpunkte von Evergreen zusammengestellt und in verschiedene Bereiche unterteilt.

Gebühren: Servicegebühr, weitere Kosten und Mindesteinlage

Die Grundgebühren von Evergreen sind sehr einfach und kompakt: Du zahlst eine Gebühr von 0,59 Prozent deines Anlagebetrags pro Jahr. Hierbei handelt es sich um reine Fondskosten – eine zusätzliche Grundgebühr fällt bei Evergreen nicht an. Mit dieser Fondsgebühr sind alle Transaktionen und mögliche Wechsel zwischen Strategien abgedeckt. Du zahlst keine Performancegebühr oder sonstige Servicekosten an Evergreen.

Eine Mindesteinlage gibt es nicht. Du kannst bereits mit einem Euro starten. Ein- und Auszahlungen kosten dich ebenfalls keinen Cent.

Produktauswahl

Der Robo-Advisor Evergreen investiert in Fonds. Hierbei handelt es sich aber nicht um klassische Aktienfonds, sondern Futures. Sie gehören zu den Derivaten und sind wesentlich riskanter als klassische Aktienfonds. Des Risikos solltest du dir also vorab bewusst sein. Mit der Anlageform steht Evergreen in Kontrast zu den meisten anderen Robo-Advisors, die meist in ETFs investieren.

Die Fonds bestehen aus etwa 5.000 Wertpapieren von Unternehmen weltweit. Der Name lässt erst auf rein ökologische Investments schließen, das ist aber nicht der Fall. Der Schwerpunkt liegt auf europäischen Staatsanleihen und Aktien, speziell aus Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und der Schweiz. Zudem investierst du bei Evergreen in nordamerikanische Staatsanleihen und Tech-Aktien aus den USA sowie in globale Aktien aus Japan, Australien und Schwellenländern.

Anlagestrategien: Anzahl, Risikoklassen, Schwerpunkte

Bei Evergreen hast du die Wahl zwischen zwei verschiedenen Anlagestrategien. Die beiden Portfolios heißen PDI Yin und PDI Yang. Der Yin- Fonds ist sicherheitsorientiert und damit potenziell weniger ertragreich als der riskantere Yang-Fonds. Du kannst entweder komplett in einen der beiden investieren oder in einem Verhältnis deiner Wahl beide Fonds kombinieren. Je nach Zusammenstellung unterscheidet sich dann deine Renditechance bzw. das Risiko eines Werteverlusts.

Das Besondere an Evergreen ist, dass du mit den sogenannten Pockets verschiedene Unterkonten anlegen kannst, die alle deinem Hauptkonto zugeordnet sind. So kannst du in jedem Subkonto eine andere Strategie fahren. Du kannst hier auch bestimmte Ziele festlegen, auf die du hin sparen kannst.

Übrigens:

Die beiden Fonds kannst du auch auf dem freien Markt erwerben: Evergreen PDI Yin (WKN: A2PMXW / ISIN: DE000A2PMXW3) und Evergreen PDI Yang (WKN: A2PMXV / ISIN: DE000A2PMXV5) sind auch über ein normales Depot handelbar.

Sparpläne

Evergreen bietet dir die Möglichkeit, regelmäßig in Form eines Sparplans zu investieren. Bereits ab einem Euro kannst du Monat für Monat automatisch Geld in dein Konto einzahlen lassen und so deine Investition noch weiter erhöhen. Das Ganze ist sehr flexibel, da du die Beträge jederzeit anpassen oder ganz stoppen kannst. Für die Pockets kannst du je einen eigenen Sparplan einrichten.

Banking: Wie funktioniert das Traden?

Der Robo-Advisor bietet derzeit noch keine App, d.h. du handelst lediglich über den Browser. Um ein Gefühl für die Benutzeroberfläche zu bekommen, kannst du dir auf der Anbieter-Website ein Musterkonto ansehen.

Das Anlegen selbst ist sehr einfach: In ein oder mehrere Pockets zahlst du Geld von deinem Referenzkonto ein oder aus. In deinem Account erstellst du auf Wunsch auch einen Sparplan. Danach kannst du dich bequem zurücklehnen: Den Rest übernimmt die Technik für dich. Ab und zu solltest du dich aber dann doch in dein Konto einloggen, denn dort kannst du die Wertentwicklung deiner Anlage sehen. In einer Expertenanalyse erhältst du außerdem wertvolle Tipps und Kennzahlen zum aktuellen Finanzmarkt.

Anbietercheck: Wer steckt hinter Evergreen?

Die Evergreen GmbH ist ein junges Fintech aus Leipzig, das 2019 an den Start ging. Es kooperiert mit der DAB BNP Paribas, bei der das Depot geführt wird. Dein investiertes Geld wird dabei als Sondervermögen verwahrt und ist somit auch im Falle einer Insolvenz geschützt. Bei Evergreen handelt es sich um einen seriösen Anbieter, der von der BaFin reguliert wird.

So funktioniert die Eröffnung

Zuerst erstellst du auf der Website ein Konto. Das geht ganz einfach über deine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Im nächsten Schritt musst du Angaben zu deinem Finanzwissen sowie deiner Risikobereitschaft machen. Daraus leitet Evergreen eine Kennzahl zwischen 1 und 10 ab. Du musst dich beim Anlegen aber nicht an diese Risiko-Kennzahl halten, sondern kannst beispielsweise auch riskanter investieren. Im Anschluss verknüpfst du dein Girokonto mit dem Evergreen-Konto, damit das gewünschte Guthaben investiert werden kann.

Jetzt musst du dich nur noch identifizieren. Das tust du entweder mit einem Gang zur Post oder gleich online per Videochat. Egal für welchen Weg du dich entscheidest: Evergreen stellt dir alle nötigen Unterlagen und Schritte zur Verfügung. Sobald die Eröffnung durch ist, kannst du sofort loslegen und dein erstes Geld investieren.

Video: Q&A zu Evergreen

FAQ

Hier noch einige Basics zu Evergreen in Frage- und Antwortform.

Hat Evergreen eine Mindesteinlage?

Nein, Evergreen hat keine Mindesteinlage. Du kannst theoretisch also schon ab einem Euro starten. Natürlich erhöht sich deine mögliche Rendite, wenn du mehr investierst.

Welche Rendite kann ich erwarten?

Die Höhe der Rendite hängt von zwei Faktoren ab: 1. Welche Risikoklasse du wählst und 2. wie sich der Markt entwickelt. Evergreen hat zwei Fonds, die weltweit investieren. Ob und wie viel Rendite du bekommst, hängt also von vielen Faktoren ab. Bedenke: Es gibt keine garantierte Rendite.

Kann ich Sparpläne erstellen?

Ja, du kannst für jedes Unterkonto einen eigenen Sparplan erstellen und diesen ganz flexibel besparen. Das ist schon ab einem Euro pro Monat möglich.

Wie teuer ist Evergreen?

Du zahlst lediglich Fondskosten in Höhe von 0,59 Prozent der Anlagesumme pro Jahr. Es fällt keine Kontogebühr oder Gewinnbeteiligung an. Auch Ein- und Auszahlungen sind gebührenfrei.

Wie sicher ist mein Geld?

Das Geld wird bei der Partnerbank DAB BNP Paribas hinterlegt. Bei Fonds handelt es sich um Sondervermögen, d.h. im Falle einer Insolvenz einer der beiden Anbieter kannst du jederzeit über den Anlagebetrag verfügen und den Fonds auf einen anderen Anbieter übertragen. Die Entwicklung deiner Anlage selbst hängt vom Markt ab, in das Evergreen dein Geld investiert.

Julia bewegt sich seit 2011 im Umfeld Finanzen. Als Expertin für Verbraucherthemen wie Girokonto, Kreditkarte und Depot hat die studierte Germanistin und Amerikanistin immer einen Tipp auf Lager.

Was hältst du von Evergreen?

Top oder flop? Teile uns hier deine Erfahrungen mit dem Robo-Advisor mit.

Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
  • Gerhard
    Alles wie in Pro und Kontra beschrieben. Die Erwartung einer positiven Rendite wurde leider bei einer regelmässigen Anlage über 1 Jahr deutlich enttäuscht. Ich würde lieber einen guten MSCI ETF wählen. Der hat sich in dieser Zeit wesentlich besser entwickelt.

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