Immer mehr Banken verlangen Gebühren beim Girokonto

Cover der Finanztest

Auch wir haben in letzter Zeit schon häufiger darüber berichtet: Viele Banken erhöhen derzeit ihre Girokonto-Gebühren. Auch die Stiftung Warentest hat das Thema in ihrer neusten Ausgabe aufgegriffen und über 100 Banken auf Herz und Nieren geprüft. Das Ergebnis: Nur noch 20 Girokonten sind vollkommen kostenfrei.

Was wurde getestet?

294 Girokonten von 125 deutschen Banken hat die Stiftung Warentest in ihrer aktuellen Finanztest-Ausgabe geprüft. Getestet wurden Kontomodelle von Online-Banken aber auch Filialbanken, bei denen man zusätzlich Online-Banking machen kann. Die Stiftung hat dabei folgende Kriterien unter die Lupe genommen: Grundpreis für die Kontoführung, Kosten für die Giro- und Kreditkarte, Dispo, Bargeldabhebegebühren und Kosten für Zusatzleistungen wie Überweisungen und Telefonservice. Um die Vergleichbarkeit besser garantieren zu können, hat sie einen Modellfall entwickelt. Die Testperson führt ihre Bankgeschäfte online durch.

Das kam heraus

Spoiler: Es gibt immer noch Banken, bei denen ein Girokonto kostenlos ist. Insgesamt hat die Stiftung Warentest 20 kostenlose Konten ermittelt. Im Test der Stiftung bedeutet das, dass fürs Konto, die Girokarte und beleglose Überweisungen keine Gebühren anfallen und kein Mindestgehaltseingang notwendig ist. Zusatzleistungen wie eine Kreditkarte oder beleghafte Überweisungen können jedoch trotzdem kostenpflichtig sein. Auch das Geldabheben im Ausland ist bei den kostenlosen Konten nicht unbedingt gebührenfrei. Die gute Nachricht ist jedoch: Jede Bank im Test bietet mit der Giro-Karte kostenlose Abhebungen im eigenen Automatennetz an.

Die Zusatzkosten für Extraleistungen werden von den Verbraucherschützern aber moniert. So werden bei vielen Konten beleghafte Überweisungen mit mehreren Euro pro Auftrag schnell sehr teuer. Auch das Bargeldabheben kann ins Geld gehen, vor allem im Ausland. Auch im Inland solltest du mit der Girokarte nur bei den Automaten des eigenen Geldautomatennetzes abheben.

Welche Banken sind günstig?

Natürlich wollen wir dir jetzt nicht vorenthalten, welche Konten beim Test am besten abgeschnitten haben. Punkten konnten die Girokonten von

Sie alle bieten kostenlose Girokonten ohne Mindestgeldeingang. Bei einigen fällt aber eine Jahresgebühr für die Kreditkarte an. Alle bieten zudem kostenlose Bargeldabhebe-Möglichkeiten im Inland, kostenlose TAN-Verfahren und beleglose Überweisungen für lau. Kannst du einen Gehaltseingang vorweisen, sind weitere Konten für dich vielleicht ebenfalls interessant und vor allem günstig. Dazu gehören beispielsweise die Commerzbank, ING, Postbank oder Targobank.

Eins sticht sofort ins Auge: Vor allem Regionalbanken verlangen meist eine Kontoführungsgebühr. Im Modelfall fielen bei manchen Konten bis zu 60 Euro pro Jahr allein an Kontogebühr an – Zusatzkosten für Kreditkarten, Überweisungen oder sogar Telefonservice nicht einberechnet.

Wechseln lohnt sich also

Es wird höchste Zeit, einmal die eigenen Finanzen zu prüfen. Die Stiftung Warentest hat noch einen Extra-Tipp auf Lager: Einmal im Jahr muss dir deine Bank eine Entgeltaufstellung zukommen lassen. Du kannst natürlich auch einfach selbst das Preisverzeichnis online aufrufen und nachrechnen. Dieses muss jede Bank auf ihrer Website zur Verfügung stellen. Wird dir der Kontowechsel zu viel, nutze einfach den Online-Wechselservice, den viele Banken mittlerweile bereitstellen. Mit ihm kannst du die meisten Zahlungen automatisch auf dein neues Konto übertragen – übrigens vollkommen kostenlos.

Banken im direkten Preisvergleich: hier

Einige der Banken findest du auch in unserem Girokonto-Vergleich.

Julia bewegt sich seit 2011 im Umfeld Finanzen. Als Expertin für Verbraucherthemen wie Girokonto, Kreditkarte und Depot hat die studierte Germanistin und Amerikanistin immer einen Tipp auf Lager.
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