Ohne KfW-Förderung: Günstiges Baugeld direkt von der Bank

Der Schock war groß: Von jetzt auf gleich stoppte das Bundeswirtschaftsministerium zwei Förderprogramme für klimaschonendes Bauen. Eine Entscheidung, die zahlreiche Bauherrinnen und Bauherren treffen dürfte. Welche Förderungen sind betroffen und welche Alternativen gibt es? Wir geben Antworten:

Für Menschen mit Bauvorhaben und die Bauwirtschaft ist die abrupte Einstellung mehrerer Förderprogramme der staatlichen KfW-Bank eine böse Überraschung. Endgültig eingestellt wurde die Neubauförderung des Standards 55, die ohnehin Ende des Monats ausgelaufen wäre, teilte das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium am Montag mit. Vorläufig eingestellt wurde auch die Neubauförderung des strengeren Standards 40. Auch die Förderung für Sanierungen werde vorläufig gestoppt, so das Ministerium.

Mittel ausgeschöpft

Als Grund nannte das Wirtschaftsministerium eine Antragsflut und Fehlanreize bei der Neubauförderung nach Standards 55. Wirtschaftsminister Robert Harbeck (Grüne) kritisiert die Vorgängerregierung: Das im November 2021 angekündigte nahende Ende der Effizienzhaus 55-Neubauförderung habe einen „Run“ auf die Förderung ausgelöst. Dieser extreme Anstieg von Förderanträgen habe dazu geführt, dass die zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von fünf Milliarden Euro bereits ausgeschöpft seien.

Keine Mitnahmeeffekte mehr

6 Milliarden Euro Steuergelder – und damit rund ein Drittel der 2021 insgesamt für die Gebäudeeffizienzförderung verfügbaren Mittel – seien im vergangenen Jahr für einen Baustandard zugesagt worden, der sich längst am Markt durchgesetzt habe. Heißt im Klartext: Reine Mitnahmeeffekte will man in Zukunft nicht mehr dulden.

Neue Förderprogramme mit höheren Anforderungen

Die drei Ministerien für Wirtschaft, Umwelt und Finanzen arbeiten nun daran, möglichst schnell die Förderung für die energetische Gebäudesanierung wieder aufzunehmen und „eine klimapolitisch ambitionierte, ganzheitlich orientierte Förderung für neue Gebäude, wie sie auch im Koalitionsvertrag vereinbart wurde“, aufzusetzen. Es wird also neue Förderprogramme geben. Die Anforderungen werden dann aber höher sein, als dies beim Effizienzhaus 55 der Fall war.

KfW-Zinssätze teils höher als am Markt üblich

Zahlreiche Bauherren haben sich auf Fördergelder des Bundes verlassen. Die Entscheidung, die Fördertöpfe neu zu strukturieren, stellt viele vor Probleme. Doch nicht jeder KfW-Kredit war einzigartig günstig: Die KfW bot ihre Darlehen mit zehn Jahren Zinsbindung teilweise zu einem Zinssatz von mehr als einem Prozent an. Da kann der freie Markt sehr gut mithalten: Die Zinsen für Immobiliendarlehen mit zehnjähriger Zinsbindung lagen laut dem Zinsvermittler Interhyp Anfang Januar bei rund einem Prozent. Bei günstigsten Banken gibt es Darlehen schon um die 0,7 Prozent pro Jahr. Unschlagbar waren die KfW-Programme durch die Tilgungszuschüsse in Höhe von 15 bis 50 Prozent der Kreditsumme – doch dafür mussten auch die entsprechenden Standards erfüllt werden.

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Wer sich nach einer Finanzierungsalternative umsehen muss, sollte Angebote vergleichen, sich jedoch nicht mehr allzu viel Zeit lassen. „Mit Blick auf die Zinspolitik, Inflation und Konjunkturentwicklung halten wir 2022 einen weiteren Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen für wahrscheinlich“, erklärt Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr. „Wir rechnen nicht mit sehr großen Zinssprüngen innerhalb kurzer Zeit. Wir erwarten einen leichten, aber merklichen Anstieg der Bauzinsen im Bereich mehrerer Zehntelprozentpunkte.“ Mit unserem Bauzinsen-Vergleich auf testsieger-bauzinsen.de findest du heraus, welcher Anbieter dir die günstigsten Zinsen bieten:

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