Die betriebliche Altersvorsorge – mit Fonds und ETFs für’s Alter vorsorgen

Schon jetzt reicht vielen Rentnerinnen und Rentner die Rente nicht mehr oder gerade so aus. Expert:innen schätzen, dass das Rentenniveau der Deutschen im Jahr 2030 nur noch bei 43 Prozent liegen wird. Wir erklären dir, wie du vor allem durch die betriebliche ETF-Rentenversicherung über deinen Arbeitgeber für deine Rente vorsorgen kannst, und wann sie sich für dich lohnt.

Was ist die betriebliche Altersvorsorge?

Die betriebliche Altersvorsorge, kurz bAV, umfasst finanzielle Leistungen, die ein Arbeitgeber zur Altersvorsorge, Hinterbliebenenversorgung oder zur Versorgung bei Berufsunfähigkeit erbringt. Die Beiträge setzen sich aus einem Eigenanteil und einem Arbeitgeberanteil zusammen.

Jede deutsche Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer hat einen rechtlichen Anspruch, über die Firma für das Alter vorzusorgen. Bei Rentenbeginn erhältst du dann zusätzlich zur staatlichen Rente noch eine Zusatzrente.

Diese Rente erhältst du monatlich bis an dein Lebensende. Sie wird erstens aus der Summe errechnet, die die du über die Jahre eingezahlt hast, und zweitens aus Renditen, beispielsweise durch Wertpapierinvestitionen, die im Rahmen der bAV erwirtschaftet wurden.

Noch besser: Mit der ETF-bAV kannst du deine Rente noch deutlicher aufbessern. Durch langjähriges Investieren in Fonds und ETFs über deine Firma und ein diversifiziertes Aktienportfolio kannst du eine durchschnittliche Rendite von fünf bis sieben Prozent pro Jahr erzielen.

Das Problem der staatlichen Rente

Auf absehbare Zeit wird die Rente vom Staat so klein werden, dass vielen Rentner:innen die Arbeitsarmut droht. Es besteht eine immer größere Lücke zwischen dem letzten Arbeitseinkommen und der im Ruhestand ausbezahlten Rente.

Die Ursachen: einerseits die Struktur des Rentenversicherungs-Systems und andererseits der demografische Wandel in Deutschland. Das System sieht vor, dass Arbeitnehmer:innen von heute die Rente der aktuellen Rentnerinnen und Rentner bezahlen.

Der demografische Wandel in Deutschland bedeutet somit, dass eine kleinere Zahl an Arbeitnehmer:innen eine zunehmende Zahl von Menschen im Rentenalter stützen muss.

Wie wird die bAV durchgeführt?

Es gibt zwei Säulen der Altersvorsorge: Die Riester-Rente und die betriebliche Altersvorsorge. Beides sind Maßnahmen, die durch staatliche Zuschüsse gefördert werden.

Zahlst du in die bAV ein, hast du Anspruch auf eine Altersversorgung, die aber erst im Rentenalter ausgezahlt wird. Es gibt fünf verschiedene Durchführungsarten der Altersvorsorge:

  • Direktversicherung
  • Pensionskasse
  • Pensionsfonds
  • Unterstützungskasse
  • Direktzusage/Pensionszusage

In der Funktionsweise unterscheiden sich die Arten kaum. Ein wesentlicher Unterschied besteht jedoch in der Zusammenarbeit mit Versicherern und Institutionen. Arbeitgeberinnern und Arbeitgeber können über die Form den bAV und den Anbieter selbst entscheiden. In manchen Betrieben hast du aber ein Mitspracherecht.

Wann musst du in die bAV einzahlen?

Grundsätzlich gilt: Du musst nicht in die Altersvorsorge einzahlen, sondern du darfst. Du musst nicht jedes Jahr einzahlen, kannst pausieren oder die Summer erhöhen oder reduzieren.

Wechselst du deinen Job, kannst du die bAV normalerweise mitnehmen, sogar bis zu zwölf Monate nach deinem Wechsel.

Voraussetzung für eine bAV ist eine Betriebszugehörigkeit von drei Jahren und ein Mindestalter von 23 Jahren.

Rente erhöhen durch Fonds und ETFs

Die Höhe der betrieblichen Altersvorsorge hängt von der Laufzeit und der Höhe der geleisteten Beiträge ab. Außerdem beeinflussen Steuern und Sozialabgaben die spätere Rente.

Mittlerweile gibt es Altersvorsorgen, bei denen du in kosteneffiziente, diversifizierte und chancenreiche ETFs und Indexfonds investierst. Die ETF-bAV kann dir über all die Jahre zu einer deutlich höheren Sparsumme verhelfen, als es mit monatlichen Investitionen alleine möglich wäre.

Leider ist hier nur bedingt schätzbar, welche Betriebsrente du später erhalten wirst. Die Entwicklung von Aktien für die Altersvorsorge ist nur bedingt vorhersehbar. Somit kann die konkrete Höhe erst kurz Beginn deiner Rente ermittelt werden.

Welche Form deine betriebliche Altersvorsorge haben soll, musst du mit deiner Chef:in klären.

Welche Vorteile hat die bAV?

Die Vorsorge bietet nicht nur auf Arbeitnehmerseite Vorteile – auch Arbeitgeberinnen und Artbeitgeber profitieren! Übernehmen sie oder er die Altersvorsorge, kann diese als Betriebsausgabe von der Steuer abgesetzt werden. Dadurch wird die Gesamtsteuerlast von Arbeitgebergemeinschaft reduziert und die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen gestärkt.

Vorteile für Arbeitgeber auf einen Blick:

  • Steuerersparnisse
  • Motivation und Bindung der Mitarbeiter:innen
  • Wenig Verwaltungsaufwand
  • Imagegewinn

Vor allem mit der ETF bAV können Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber der Verpflichtung der betrieblichen Altersvorsorge mit geringem Aufwand nachkommen. Zusätzlich ermöglichen sie den angestellten Personen echte Renditechancen.

Für wen eignet sich eine bAV?

Ob eine betriebliche Altersvorsorge für dich in Frage kommt, hängt vom Angebot deiner Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ab und davon, wie stark sie sich an der Finanzierung beteiligen. Seit 2022 müssen Arbeitgeber:innen, die eine bAv in Form von einer Direktversicherung, Pensionsfonds oder -kasse anbieten und dabei Sozialversicherungsbeiträge einsparen, 15 Prozent des umgewandelten Entgelts, höchstens jedoch die ein eingesparten Sozialversicherungsbeiträge als Zuschuss leisten.

Vor allem für Personen, die im Alter nur mit wenig Rente rechnen können, ist die bAV eine gute Idee. Auch wenn du dich nicht selbst um deine Zusatzrente, beispielsweise durch Fondssparpläne oder anderer Geldanlagen, kümmern möchtest, ist die betriebliche Altersvorsorge eine gute Alternative.

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
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