Geldmarktfonds und wofür sie nützlich sind

Geldmarktfonds sind festverzinsliche Investmentfonds, die überwiegend in kurzfristige und liquide Anlagen investieren. Beispielsweise in Wertpapiere mit einer kurzen Laufzeit von weniger als drei Monaten, Termingelder oder Schuldscheindarlehen. Ob Geldmarktfonds etwas für dich sind und welche Vor- oder Nachteile sie bieten, erfährst du von uns.

Was sind Geldmarktfonds?

Geldmarktfonds, auch Money Market Funds genannt, sind Investmentfonds, die bis zu 100 Prozent ihres Volumens in verschiedene, liquide Geldmarktpapiere investieren. Für einen Geldmarktfonds kommen nur Wertpapiere in Frage, die entweder eine unbestimmte Laufzeit oder maximal 12 Monate Restlaufzeit haben.

Dazu gehören vor allem Einlagenzertifikate, Termingelder, Schuldscheindarlehen, Anleihen und Anteile anderer Geldmarktfonds.

Wie funktionieren Geldmarktfonds?

Ein Geldmarktfonds investiert Kapital in die oben aufgeführten Finanzprodukte und gibt auf Grundlage seines Gesamtvermögens Fondsanteile aus. Diese Anteile kannst du als Anlegerin oder Anleger, sei es aus dem privaten oder dem gewerblichen Bereich, von der Fondsgesellschaft kaufen.

Einfach gesagt:  Dein Geld wird sozusagen zwischengeparkt, um damit Zinsen zu erzielen, bevor es an einer anderen Stelle reinvestiert wird. Dafür müssen die Wertpapiere sehr liquide sein, um den schnellen Handel an der Börse zu gewährleisten.

Gebühren

Wenn du in Geldmarktfonds investieren möchtest, können verschiedene Gebühren anfallen:

  • Ausgabeaufschlag: Der Ausgabeaufschlag, auch Agio genannt, wird bei Geldmarktfonds abhängig von Nennwert erhoben und liegt durchschnittlich zwischen null und sieben Prozent. Ob du diesen Aufschlag bezahlen musst, hängt von der Bank bzw. deinem Fondsvermittler ab.
  • Verwaltungskosten: Wird ein Geldmarktfonds aktiv gemanagt, fallen Kosten für Fondsmanagerinnen und Fondsmanager an. Sie oder er suchen regelmäßig nach passenden Titeln, die in deinen Fonds aufgenommen werden.
  • Depotgebühren: Um überhaupt mit Geldmarktfonds handeln zu können musst du ein Depot eröffnen, nur darüber lassen sich Wertpapiere kaufen und handeln. Dafür fallen Gebühren an, die von Bank zu Bank unterschiedlich hoch ausfallen.
  • Steuern: Auf die Erträge aus deinem Depot müssen natürlich noch Steuern gezahlt werden. Alle Kapitalerträge müssen mit 25% Abgeltungssteuer, 5,5% Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer versteuert werden. Durch einen Freistellungsauftrag kannst du Steuern verhindern: Pro Jahr hast du einen Freibetrag von 801 Euro (Verheiratete 1.602 Euro).

Für wen eignet sich ein Geldmarktfonds?

Da Geldmarktfonds keine allzu großen Renditen abwerfen, sind sie nur bei hohen Summen lohnenswert in deinem Portfolio. Interessant werden sie, wenn du beispielsweise eine hohe Summe gewonnen hast, ein Erbe antrittst oder dir deine Lebensversicherung auszahlen lässt.

Wenn du dann nicht weißt, wohin mit deinem Geld, ist der risikoarme Geldmarktfonds genau passend. Aufgrund der hohen Liquidität und guten Handelbarkeit kannst du dein Geld sofort zurückholen, wenn du es brauchst oder neu investieren möchtest.

Bei kleinen Summen lohnen sich für dich eher ein Tages- oder Festgeldkonto oder eine Investition in ETFs.

Rendite

Wirklich attraktiv sind Geldmarktfonds im Hinblick auf eine erzielbare Rendite eigentlich nur in Hochzinsphasen. In Niedrigzinsphasen überzeugen Geldmarktfonds hinsichtlich eines Gewinns nicht.

Sicherheit

Geldmarktfonds sind im Vergleich zu anderen Investmentfonds relativ sicher, doch auch nicht gänzlich von Risiko befreit. Da sie Kursschwankungen ausgesetzt sind, besteht das Risiko von negativen Zinsen. Liegen die Gebühren deines Fonds über der erwirtschafteten Rendite, musst du mit Verlusten rechnen.

Vergleich: Geldmarktfonds mit Tages- und Festgeld

GeldmarktfondsTagesgeldFestgeld
LiquiditätGeld ist jederzeit verfügbarGeld ist jederzeit verfügbarGeld ist für eine gewisse Laufzeit gebunden
Laufende KostenGebühren für Verwaltung + DepotIn der Regel kostenlosIn der Regel kostenlos
Kosten für EröffnungOrdergebühren und Ausgabenaufschlag möglichIn der Regel keineIn der Regel keine
Feste VerzinsungNeinNeinJa
Sichere ZinserträgeNein, negative Zinsen möglichJaJa
EinlagensicherungNeinJaJa
Abhängig von LeitzinsJaJaJa
AusfallrisikoGeringGeringGering
RenditechancenGeringGeringMittel
Feste LaufzeitNeinNeinJa

Fazit

Geldmarktfonds werden meist von gewerblichen oder institutionellen Investorinnen und Investoren, besonders Banken, Staaten und Großunternehmen genutzt. Sie dienen vor allem als Zwischenstation für freies Kapital.

Für private Anlegerinnen und Anleger sind sie, besonders in Niedrigzinsphasen, wenig attraktiv. Bist du besonders sicherheitsorientiert, sind Tages– oder Festgeldkonten die bessere Alternative für dich. Sie fallen zum einen in den Bereich der Einlagensicherung und sind zudem nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
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