Checkliste: 7 Tipps, wie du deine Finanzprodukte nachhaltig gestalten kannst

Klimawandel, Luftverschmutzung, Wasserknappheit: Das Thema Nachhaltigkeit wird für jeden immer wichtiger. Wir verraten dir, wie du auch in der Finanzwelt nachhaltig agieren und in welche Produkte du bedenkenlos investieren kannst.

1. Vergiss die Klischees

In nachhaltige Geldanlagen zu investieren bedeutet nicht, auf finanzielle Rendite zu verzichten. Viele Studien der vergangenen Jahre haben ergeben, dass nachhaltige Geldanlagen (insbesondere Fonds) mindestens genauso gut abschneiden, wie konventionelle Investitionen. Während der Corona-Krise konnte man sogar beobachten, dass sich nachhaltige Fonds finanzielle besser entwickelten als „nicht-nachhaltige“.

2. Achte auf das Geld auf deinem Konto

Das Geld auf deinem Konto regiert die Welt ein wenig mit, denn Banken vergeben mit dem Geld, das du nicht brauchst, Kredite. Leider vergeben konventionelle Banken ihre Kredite häufig an nicht-nachhaltige Unternehmen, beispielsweise aus der Kohle-, Rüstungs- oder Tierindustrie.

Wenn dich das stört, dann wechsle mit deinem Konto zu einer Bank, bei der Nachhaltigkeit im Fokus steht. Um herauszufinden, welche Banken deiner Vorstellung von Nachhaltigkeit entsprechen, musst du dich auf der jeweiligen Homepage informieren.

3. Suche dir nachhaltige Aktien

Wenn du in umweltfreundliche Aktien investierst, sind dir Themen wie Nachhaltigkeit sowie ökologische, soziale und ethische Werte an Unternehmen besonders wichtig. Diese Form des Investierens nennt man auch „Sustainable Investing“.

Bei der Wahl deiner Aktien sollest du dir immer die Frage stellen: „Handelt das Unternehmen so, wie ich mir eine nachhaltige Zukunft vorstelle?“.

Ökologischer Fußabdruck

Im Vergleich zu nicht-nachhaltigen Fonds und Aktien haben nachhaltige Fonds einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck. Bei 10.000 Euro Investment kannst du bereits so viel CO² einsparen, wie auf einer 8.000 km langen Autofahrt entstanden wäre.

4. Hilf mit Mikrofinanzfonds

Mikrofinanzfonds sind für dich interessant, wenn dein Geld so richtig nachhaltig wirken soll. Diese Form der Fonds finanziert Kleinkredite, mit denen sich Menschen in Entwicklungsländern eine Existenz aufbauen können. Mikrokredite sind für ärmere Menschen die einzige Möglichkeit, sich Geld zu leihen.

Mikrofinanzfonds sind ein soziales Investment mit überschaubarem Risiko und haben in der Vergangenheit stetig an Wert gewonnen. Die GLS Bank bietet beispielsweise diese Form der Fonds an, in diese kannst du bedenkenlos investieren.

5. Raus mit allem, was nicht passt

Manchmal kann es einfacher sein zu sagen, was man nicht möchte. Manch einer findet die Tabakindustrie und Glückspiel ok, andere wollen nicht dazu beitragen, dass diese Industriezweige gedeihen. Einige Anlagebereiche und Branchen sind umstritten, lassen sich aber einfach aus deinem Portfolio ausschließen.

Bei der sogenannten negativen Selektion kannst du bestimmte Länder, Branchen und Geschäftspraktiken auf deine persönliche schwarze Liste setzen. Vielleicht möchtest du auch Rohstoffe und Gold ausschließen, da es bei der Gewinnung immer wieder zu Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen kommt.

Auch bei Staatsanleihen lassen sich Länder ausschließen, die eine hohe Korruptionsrate haben, in denen das Volk in einer Diktatur lebt oder die Todesstrafe und Kinderarbeit noch erlaubt sind.

Transparenz einfordern

Als Investorin oder Investor kannst du mit deinem Geld und deiner Stimme Einfluss nehmen. Fordere konkrete Berichterstattung zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen und lies die Berichte über die Wirkung deines Investments.

Als Aktieneigentümerin bzw. -eigentümer darfst du Fragen stellen und so auf nachhaltige Veränderungen hinwirken.

6. Nütze das Best-in-Class Prinzip

Im Gegensatz zum obigen Ansatz setzt das Best-Class-Prinzip, wie der Name schon sagt, auf den Klassenbesten. Wenn du keine Branche ausschließen möchtest, dann suche dir beispielsweise den Hersteller von besonderes effizienten Autos mit Verbrennungsmotoren.

Hat die Firma bereits ein Umweltmanagement, kannst du davon ausgehen, dass sie sich auf einem guten Weg befindet.

Überblick verschaffen

In unserem Ratgeber „Nachhaltige Banken“ findest du eine Liste mit Beispielen nachhaltiger Banken und was sie auszeichnet.

Immer eine gute Idee: Investieren in Impact Fonds

Impact Fonds möchten zwei Ziele vereinen: eine finanzielle Rendite und einen messbaren, positiven Nachhaltigkeitsbeitrag. Dies bezieht sich beispielsweise auf das Erreichen ökologischer oder sozialer Ziele.

Anbieter solcher Fonds konzentrieren sich unter anderem auf den Aufbau von Sozialunternehmertum, die Vergabe von Kleinstkrediten oder die Verbesserung der Wohnsituation sowie die wirtschaftliche und soziale Infrastruktur von finanzschwachen Gemeinden. Leider bietet nicht jeder Broker Impact Fonds an. Frage deshalb am besten direkt bei deinem favorisierten Broker nach!

Wenn du in Impact Fonds mit Umweltfokus investierst, fließt dein Geld direkt in Sachwerte. So sorgst du mit deiner Investition beispielsweise für den Erhalt von Wäldern oder den Ausbau erneuerbarer Energien. So leistet du einen direkten Beitrag zum Klimaschutz!

Nach ihrem Technikjournalismus-Studium absolvierte Jasmin ein Volontariat im Bereich SEO und Online Marketing. Sie ist seit kurzem im Finanzbereich tätig und schreibt Ratgeber zu Themen wie Fonds, ETFs und Girokonten-Modellen.
Stilisierte Sprechblasen in Schwarzweiß Diskussionsforum
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